#38
Das Duo Infernale irrte weiter durch den Kriegsfriedhof, auf der Suche nach Rettung von dieser Einöde, obwohl der dunkle Lord keinen Anschein mehr machte, dass er gerettet werden wollte. Kaum ein Auge für seine Dienerin ging wankend im Gleichgewicht durch den Sand, der sich schwerlich unter seinen Füßen verschob und kleine Kreise bildete. Seine Augen glitten freudig über den Horizont voller Ehrfurcht und Staunen vor dem alten Kriegsgerät, was hier die letzte um Korriban oder bei den Sith als Pesegam bekannt - geschlagen hatte. Die Aura des Willens brach den Sturm in sanfter Reue, während Vesperum seine akurat bösen Blick gleiten ließ. "Interessant," kommentierte seine trockene, großväterliche Stimme im Anbetracht der Alten. Er war nun der dunkle Lord und somit Herrscher über alle Sith und deren Tradition; ein gutes Gefühl wollte er in diesem Moment meinen, wenn da nicht dieser bohrende Zweifel wäre. Ein Zweifel, der nicht weichen konnte, da Amaranthine in seinem Herzen dies blockierte. Der Sith konnte nicht ganz seine Transzendenz finden, die er brauchte, um vollkommen als Monster zu sein. Dennoch war er Monster genug für Ilara, die nur den Rücken in sanftem, gleitenden Schwarz sehen konnte, der herabhängende Mantel, kaputt, zerschlagen und zerfetzt verdeckte die grau-weiße Haut seines Fleisches, welches so sehr gelitten hatte. Immer weiter dem Horizont entgegen, bis sich eine schwarze Wolke dort zeigte. Darth Vesperum blieb stehen, schwieg, keuchte und zeigte auf das Objekt. Der Lord spürte es.

Ja, die Macht war dort. Die Finsternis, die er selbst kannte und selbst war, zeigte sich endlich und mit ihr wohl auch die ersehnte Abholung. Eine Rettung konnte es nicht mehr sein, da Vesperum bereits dem Irrsinn der dunklen Seite folgte. "Dort!" Mit seinem linken Zeigefinger deutete er auf die Schatten, wobei sich erneut zeigte, dass seine Hand mehr Kralle war als wirklich ein Greifwerkzeug eines Menschen. Mehr wollte er nicht sagen, doch seine natürliche Vernunft zwang ihn dazu, Ilara zumindest eine Erklärung zu geben: "Dort finden wir unsere Diener, die diesen Sturm auslösten in ihrer Unvorsichtigkeit." Immerhin etwas. Auch wenn die Worte nicht klar ausdrückten, wie der dunkle Lord diese Schatten wahrnahm. Für ihn waren sie ein breites, anziehendes Feuer voller Leben und Gier. Er wollte dorthin, auch um zu erfahren, wie es sich anfühlte, in purer Finsternis zu stehen. Darth Vesperum wusste genau, dass seine Macht, seine ihm eingene dunkle Seite, ihn schützen würde und somit eins mit Korriban machen würde. Wahnsinn traf es wohl, wenn man solche Gedanken verfolgte, sich selbst in eine Manifestation der dunklen Seite zu begeben, auch wenn es zumindest Sinn ergab, indem man seine Abholung fand. Doch die war Vesperum jetzt egal. Die Gier nach Wissen, nach dieser Erfahrung dort zu stehen, es zu bewundern, wuchs mit jedem Schritt, den der Sith ab diesem Moment tat. - Und so trat er an und ging weiter. Ilara würde folgen, wie sie es immer getan hatte und es würde ihr Schutz sein, auch vor der puren Entladung der dunklen Seite dort am Horizont, die immer näher kam. Die Obsession stand in seinen Augen, nicht mal die Erinnerung an seine Vergangenheit mochte ihn jetzt gerade stoppen.

Fortsetzung, bitte hier.
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