#25
[Bild: npc_luke.png]
Luke war unruhig. Eine Sorge belastete ihn, nein, nicht nur eine Sorge. Die dunkle Seite sammelte sich, vergiftete das Zusammenleben der Lebewesen dieser Galaxis immer mehr. Auch wenn die Republik knappe Siege errungen hatte, das Imperium schwächelte; war dieser Krieg grausamer, brutaler als jemals zuvor. Es schmerzte ihn. Auch der Gedanke an seine damalige Tat als er den Todesstern zerstörte. Millionen Leben war durch seine Hand gestorben. Die dunkle Seite war ihm bekannt. Doch er hatte sich entschieden, als Jedi und als Mensch. Luke wollte sich nicht verderben lassen, nicht die Hoffnung und das Licht verlieren, welches jede Leben war. Vorwürfe lösten nicht seine Schuld, doch seine zukünftigen Taten, seine Haltung waren entscheidend. Ein Jedi war sich seiner selbst bewusst und seiner Handlungen, ohne dies zu fürchten oder falsche Schlüsse zu ziehen. Es wäre einfacher, dass Imperium zu hassen, wie er einst getan hatte. Hass löste nicht, befreite nicht von einer Schuld oder machte es leichter. Am Ende war er der Untergang der Person, die man war und für das, was man erreichen wollte. Zerstörung brachte kein Leben hervor. Es hatte Tod gebraucht, damit der Jedi wuchs, reifte und begriff, dass das Licht in der Hoffnung lag. Frieden war die Antwort auf Krieg. Lange hatte er versucht die Republik zu beraten, Verhandlungen zu suchen; die Imperialen zu überzeugen, dass es nur ein Ende für diesen Krieg gab und keine Fortsetzung. Alle Kräfte hatte er aufgebracht, es zu beenden; Jedi ausgebildet, um gegen die dunklen Diener anzutreten, die von diesem Krieg profitierten. Das Imperium erwuchs aus der dunklen Seite; getragen von den Händen der Sith sowie dunklen Jedi. Es waren gefallene Seelen, doch waren sie unrettbar? Ein Jedi dürfte niemals Absolute verwenden, Dogmen gegen etwas setzen, was auch Leben war. Freiheit lag nicht im Zorn und der Gewalt gegen das Imperium, sondern allein darin, nicht in diesem Krieg zu versinken. In ihrem Hunger nach Sieg zerbarsten die Sith Moral und ihre eigenen Seelen, in der Sehnsucht nach Frieden drängte die Republik in den Krieg gegen den Kern; Welten brannten und Familien wurden vernichtet und zerrüttet, für was? Luke konnte es sich nicht mehr leicht machen. Es gab keine Leichtigkeit im Leben, nicht für einen Jedi Meister, doch man konnte lernen, es zu erdulden. Das Licht war immer da. Zwischen jedem Herzen lag dieses Licht, verband es mit einem anderen. Die Macht war die Antwort auf alle Fragen und alle Trauer des Lebens. Es war kalt geworden. Die Schwärze des Vesperum war eine verführerische Quelle des Hasses. Eine Person, die man hassen wollte, verabscheuen, doch Luke konnte es nicht. Zwar war sie Ursprung seiner Idee, die Jedi beschleunigt zu etablieren aber nicht Quelle einer Abneigung. Vesperum war verloren; doch nicht verloren für die Macht. Eines Tages würden die Jedi und die Republik das Licht erstrahlen lassen; nach all dem Krieg. Es war möglich. Irgendwie. Die Macht drängte danach.

Es war der Ruf des Lichtes gegen jeden Zorn der dunklen Seite. Es zeigte sich nur, was sich zeigen musste. Luke trat an den Quellen vorbei; erinnerte sich an die Situation damals auf dem Todesstern als dem Imperator gegenüberstand, dessen Position Vesperum mit Gewalt beerbt hatte. Der Jedi hatte die dunkle Seite gespürt, ihr vermeindliches Potenzial, um dann doch zu erkennen, dass es eine Lüge war. Eine einfache sowie schnelle Lüge, dass man durch Zerstörung und der Sünde an der Macht selbst, siegen konnte. Dabei gab es nie einen Sieg. Ein Sieg kostete immer etwas. Es mochten einmal Tränen sein, dann Mord und am Ende die eigene Seele. Luke war bereit gewesen, zu sterben, um den Kreislauf des Hasses zu beenden. Er wollte seinen Vater nicht töten, für kein Machtversprechen der Galaxis. Der Imperator lag falsch mit seiner Annahme, dass die dunkle Seite schnell erschlossen wurde. Es gab dort nichts zu erschließen, sondern nur anzunehmen. Die eigene Fehlbarkeit zu ergötzen und daraus gegen die Macht zu handeln. Ein Jedi war frei von Machthunger, von dem Wunsch das Schicksal gänzlich zu bestreiten; denn, wie es geschehen war, war es geschehen. Der Wunsch, der der dunklen Seite inne wohnte, war eine fatale Sünde, die unlängst durch die Macht mit Verfall und einem ewigen Abgrund bestraft wurde. Dabei wurde dieser Abgrund nicht durch die Macht ausgeformt, sondern durch die eigene Wünsche und den Hass gegen das Leben. Es war der Verrat gegen sich selbst. Ein Sith verriet immer etwas. Am Ende sich selbst. Luke hatte sich nicht verraten.

Er vermisste Saanza, Dion und die Jedi, die gegangen waren, um gegen Vesperum zu kämpfen. Jeweils auf ihre Art. Saanza wollte ihn überzeugen, war wohl gescheitert, da ihre Präsenz in der Macht nur noch schwach war. Dion wollte Antworten, warum die Macht dies zuließ und war aufgebrochen, Saanza zu finden. Selbst Lee Valen war aufgebrochen, hatte den starken Wunsch etwas zu verändern und war doch gescheitert. Sein Herz hatte sich verdunkelt; dies spürte der Jedi-Meister. Eine Vision war deutlich genug gewesen. Mit dem Blick auf eine Altena-Pflanze mit ihrem satten Grün, den großen bunten Blüten, welche im Licht samtig erschienen und den grazilen Stauden. "Ich wünschte mir, dass ich mehr tun könnte. Doch kann ich es nicht," sagte er zur Pflanze, welche, als ob die Macht antwortete, im Wind wankte. Der Wunsch der sofortigen Veränderung war nicht mehr der seine. Luke hatte sich entschieden.
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