Vor einer Weile noch hatte er sich darüber gewundert, wie leichtfertig Mytria eine ihr nahezu fremde Person berührt hatte. Nun tat er es selbst und hielt sie fest im Arm. Schützend. Tröstend. Doch es war nicht genug. Mit einer Kraft, die Koryn ihr nicht zugetraut hätte, schob sie ihn von sich weg. Der Kel Dor landete unsanft auf seinem Hintern, stützte sich mit den Händen ab und blickte sie entgeistert an. Die blauhäutige junge Frau erhob sich und starrte auf ihn hinab. Ihr Gesicht war von Schmerz und Zorn geprägt und sie spuckte ihm eine Wahrheit entgegen, die er nicht akzeptieren konnte – nicht akzeptieren wollte. Vielleicht hatte sie es in ihrem Leben so erfahren, doch er war mit Liebe aufgewachsen, mit einer Familie, die füreinander sorgte. Die kleine Jedi-Gemeinschaft des Praxeums war in seiner Vorstellung nur eine Erweiterung jener Bande. Nicht Blut, sondern die Macht und die gleiche Gesinnung verband sie. Und auch Mytria gehörte dazu, ob sie es bereits begriff oder nicht. Doch dazu musste sie die Dunkelheit fallen lassen, die sich im Augenblick in ihrem Herzen befand!
Mit festem Blick sah er sie an. Wollte aufstehen und ihr erneut die Stirn bieten, aber seine Glieder gehorchten ihm nicht. Vielleicht hoffte er innerlich darauf, dass Luke Skywalker einschreiten und sich der Sache annehmen würde. Seine eigene Erfahrungswelt war ins Wanken geraten und Mytria tat gerade ihr Bestes, dass er sich wie der unerfahrene Schüler verhielt, der er war. Aber er wandte den Blick nicht von ihr ab und stand hinter seinen Worten – und es schien zu reichen. Mit einem Mal begann die junge Frau zu keuchen und die Zornesfalten in ihrem Gesicht glätteten sich. Mytria wurde wieder zu dem irrationalen Mädchen, das er auf der Wiese kennengelernt hatte. Nun fast scheu kniete sie sich wieder vor ihn, mit einem zögerlichen Lächeln, und bat ihn um Verzeihung. Der Kel Dor ließ sich leicht nach vorne fallen, sodass er ebenfalls wieder kniete. Sah, wie sie die Hände nach ihm ausstreckte und sein Gesicht berührte. Mit einem Seufzen fiel ein Teil der Anspannung von ihm ab. Er hatte nicht noch jemanden verlieren wollen.
„So etwas darfst du niemals wieder tun, hörst du?“, sagte er mit aus Sorge geborener Aufregung. „Furcht führt in die Dunkelheit! Wenn du dich von ihr kontrollieren lässt, dann könntest du…“ Er beendete seinen Satz nicht, sondern wandte den Kopf in Richtung des toten Lee Valen. „Ich möchte nicht, dass das passiert. Es gibt jetzt schon so wenige von uns.“ Koryn legte ihr leicht eine Hand auf den Arm, dann entzog er sich ihrer Berührung, um sich zu voller Größe aufzurichten und sich umzuwenden. Er wollte den Mann mit eigenen Augen sehen, der hierfür verantwortlich war. Mit seinen wahren Augen, selbst wenn es für einige Momente unangenehm sein würde. Mit geübten, wenn auch zitternden Fingern löste er die Sicherung seiner Augenmasken, die mit leisem Klimpern in seine Handfläche fielen. Tränen hafteten daran und rannen seine ledrigen Wangen hinab. Der Kel Dor blinzelte einige Male, bis sein Blick wieder klar wurde, und prägte sich das Gesicht des Toten genau ein. Bei seinem Anblick empfand er bittere Genugtuung. Es war nicht richtig für einen Jedi, so zu fühlen – doch Koryn war froh, dass Lee Valen tot war. Es war die einzige gerechte Strafe für das, was er getan hatte. Er hatte in voller Absicht und gewaltsam unschuldige Leben genommen. Nach seiner Welteinstellung hatte der – im wahrsten Sinne – gefallene Jedi damit sein Leben verwirkt.
Luke Skywalker trat zu ihnen heran und streckte seine Hände in einer einladenden Geste nach ihnen aus. Koryn hielt seine Antiox-Masken noch immer fest in der Hand und betrachtete den Jedi-Meister. Die sauerstoffhaltige Luft sorgte dafür, dass er häufig blinzeln musste. Bald würde es anfangen, unangenehm zu jucken und dann zu brennen – er hatte seine Grenzen schon einmal ausgetestet – aber eine kurze Zeit blieb ihm noch. Zustimmend neigte Koryn das Haupt. „Ja, Meister.“ Er wollte diesen Ort liebend gerne verlassen. Auch wenn er nicht sicher war, dass er sich woanders wirklich besser fühlen würde. Er würde das Praxeum nie wieder auf die gleiche Weise wahrnehmen. Aber er hoffte auf Antworten, indem er Luke folgte. Um die Geste des Jedi-Meisters und seine eigenen Worte von vorhin zu unterstreichen, streckte er Mytria ebenfalls seine freie Hand hin und sah auch sie kurz durch seine silbernen Augen an, ehe er doch dem Drang nachgab und die Augenmasken wieder befestigte. Mit den Bandagen, die er um seine Hände und Unterarme gewickelt hatte, wischte er zuvor die Tränenspuren fort und atmete erleichtert auf, als die beiden Luftfilter mit einem kaum hörbaren Zischen wieder einrasteten und begannen, ihre Arbeit zu verrichten.
Mit festem Blick sah er sie an. Wollte aufstehen und ihr erneut die Stirn bieten, aber seine Glieder gehorchten ihm nicht. Vielleicht hoffte er innerlich darauf, dass Luke Skywalker einschreiten und sich der Sache annehmen würde. Seine eigene Erfahrungswelt war ins Wanken geraten und Mytria tat gerade ihr Bestes, dass er sich wie der unerfahrene Schüler verhielt, der er war. Aber er wandte den Blick nicht von ihr ab und stand hinter seinen Worten – und es schien zu reichen. Mit einem Mal begann die junge Frau zu keuchen und die Zornesfalten in ihrem Gesicht glätteten sich. Mytria wurde wieder zu dem irrationalen Mädchen, das er auf der Wiese kennengelernt hatte. Nun fast scheu kniete sie sich wieder vor ihn, mit einem zögerlichen Lächeln, und bat ihn um Verzeihung. Der Kel Dor ließ sich leicht nach vorne fallen, sodass er ebenfalls wieder kniete. Sah, wie sie die Hände nach ihm ausstreckte und sein Gesicht berührte. Mit einem Seufzen fiel ein Teil der Anspannung von ihm ab. Er hatte nicht noch jemanden verlieren wollen.
„So etwas darfst du niemals wieder tun, hörst du?“, sagte er mit aus Sorge geborener Aufregung. „Furcht führt in die Dunkelheit! Wenn du dich von ihr kontrollieren lässt, dann könntest du…“ Er beendete seinen Satz nicht, sondern wandte den Kopf in Richtung des toten Lee Valen. „Ich möchte nicht, dass das passiert. Es gibt jetzt schon so wenige von uns.“ Koryn legte ihr leicht eine Hand auf den Arm, dann entzog er sich ihrer Berührung, um sich zu voller Größe aufzurichten und sich umzuwenden. Er wollte den Mann mit eigenen Augen sehen, der hierfür verantwortlich war. Mit seinen wahren Augen, selbst wenn es für einige Momente unangenehm sein würde. Mit geübten, wenn auch zitternden Fingern löste er die Sicherung seiner Augenmasken, die mit leisem Klimpern in seine Handfläche fielen. Tränen hafteten daran und rannen seine ledrigen Wangen hinab. Der Kel Dor blinzelte einige Male, bis sein Blick wieder klar wurde, und prägte sich das Gesicht des Toten genau ein. Bei seinem Anblick empfand er bittere Genugtuung. Es war nicht richtig für einen Jedi, so zu fühlen – doch Koryn war froh, dass Lee Valen tot war. Es war die einzige gerechte Strafe für das, was er getan hatte. Er hatte in voller Absicht und gewaltsam unschuldige Leben genommen. Nach seiner Welteinstellung hatte der – im wahrsten Sinne – gefallene Jedi damit sein Leben verwirkt.
Luke Skywalker trat zu ihnen heran und streckte seine Hände in einer einladenden Geste nach ihnen aus. Koryn hielt seine Antiox-Masken noch immer fest in der Hand und betrachtete den Jedi-Meister. Die sauerstoffhaltige Luft sorgte dafür, dass er häufig blinzeln musste. Bald würde es anfangen, unangenehm zu jucken und dann zu brennen – er hatte seine Grenzen schon einmal ausgetestet – aber eine kurze Zeit blieb ihm noch. Zustimmend neigte Koryn das Haupt. „Ja, Meister.“ Er wollte diesen Ort liebend gerne verlassen. Auch wenn er nicht sicher war, dass er sich woanders wirklich besser fühlen würde. Er würde das Praxeum nie wieder auf die gleiche Weise wahrnehmen. Aber er hoffte auf Antworten, indem er Luke folgte. Um die Geste des Jedi-Meisters und seine eigenen Worte von vorhin zu unterstreichen, streckte er Mytria ebenfalls seine freie Hand hin und sah auch sie kurz durch seine silbernen Augen an, ehe er doch dem Drang nachgab und die Augenmasken wieder befestigte. Mit den Bandagen, die er um seine Hände und Unterarme gewickelt hatte, wischte er zuvor die Tränenspuren fort und atmete erleichtert auf, als die beiden Luftfilter mit einem kaum hörbaren Zischen wieder einrasteten und begannen, ihre Arbeit zu verrichten.