Zufrieden trat der dunkle Lord zurück, um seiner Schülerin Raum zu geben. Er lächelte böse. Rifta beendete ihre Darbietung, die er - einem Regisseur gleich - angeleitet hatte. Es tat gut, den wachsenden Irrsinn in seiner Dienerin zu beobachten, die in ihrem eigenen neuen Rausch lachte. Sie lachte über ihre Macht, die sie durch ihn gewonnen hatte; über jene, die ihr einst im Wege gestanden hatten. Es war diese Lache, die ihn erfreute und selbst dieses finstere Lächeln auf die Lippen trieb. "Du siehst bald, was ich sehe," erklärte der Lord und verschränkte seine Arme vor sich. "Wir werden das Schicksal aller entscheiden," sagte die gruftige Stimme. "Ich werde das Schicksal aller entscheiden," flüsterte er dann, so dass es Rifta kaum noch hören konnte aber der dunkle Lord konnte seine wahren Interessen in der Beobachtung dieses gefallenen Wunders nicht zurückhalten. Wieder war ihm eine Seele in die Hände gefallen. Er kontrollierte Rifta, mehr als sie jetzt wahrhaben konnte und wollte. Nicht er, verlor hier den Verstand im Rausch, sondern die Twi'lek. Das Gift, welches Vesperum anbot, schmeckte stets süß und wohlschmeckend. Vesperum wollte zwar eine Begleitung, während er in die Dunkelheit hinabstieg aber ihm war sehr wohl klar, dass er sich den Mächten alleine stellen musste. Er war immer allein gewesen. Es war niemals genug, einen Orden zu erheben, sondern der Orden musste auch belebt werden. Ohne es zu wissen, verlor er sich in dieser Obsession von verlorenen Gedanken. Vesperum träumte, was anderen einen Albtraum schenkte. Rifta konnte es nicht sehen, während sie ihre Macht kostete; Blitze gegen eine wehrlose Kiste warf. Die dunklen Energien fluteten ihren Verstand, erschöpften ihr Fleisch aber hinterließen einen wohligen Wahn von Größe. Darth Vesperum steuerte nicht einmal mehr nach, denn Rifta ging selbst weiter. Sie war bereits verdorben, durch ihn manipuliert und glaubte wirklich daran, dass diese Mächte sie befreien würden. In gewisser weise taten sie das auch. Etwas in ihr war befreit, stieg mit diesem wollüstigen Hunger nach Macht herab und zeigte ihr eine neue Welt, die niemals genug sein würde. Es gab immer ein darüber hinaus. Einen neuen Ort und eine neue Realität. Sie verlor ihre Seele an den unheiligen Gott, der sich selbstherrlich und still neben ihr positionierte. Seine Hände lagen ruhig unter den scwarzen Ärmeln seiner verschränkten Haltung. Er genoss es schlicht, dass Rifta so eine gute Schülerin war. Sie gehörte ihm. Allein ihm. Mit ihr würde er Wunder möglich machen, die selbst die einstigen Sith nicht gesehen hatten. Doch war auch sie nur Werkzeug, solange der Orden noch nicht das war, was er sein sollte. Vesperum dachte schon weiter, deutlich weiter als Rifta es bis jetzt ermessen konnte. Für Vesperum war Schicksal real und gleichsam eine Lüge. Er sah die Dinge klarer und war darüber wahnsinnig geworden. Die uralten Mächte drangen durch seine Augen in diese Welten, denn sie allein waren der letzte Spiegel, der sie noch zurückhielt und bremste. Allein ein Wille gebot über ihren Einhalt. Noch hielt sein Verstand die bösartigen Geister zusammen, die er beschworen hatte. Noch war seine Macht begrenzt und die Geister mächtiger als das, was er haben konnte. Darth Vesperum würde bald mit dem letzten Siegel brechen und den Traum zur Realität machen. Alles war möglich, wenn man bereit war, alles aufzugeben. Ja, er würde das Schicksal aller bestimmen. Und in unter einem bestimmten Gesichtspunkt, tat er es bereits für die Galaxis als Imperator. Schließlich auch insbesondere war er zum Schicksalsgott für Rifta geworden, der nun alleinig ihren Weg bestimmte. Ihre Freiheit war nur eine neue Kette, die sie sich freillig selbst angelegt hatte. Seine angebotene Freiheit war nur eine Illusion und ein Traum. Er belog Rifta nicht, doch hatte er ihr niemals erklärt, wer wirklich Träumer war. Welcher Wille wirklich die neue Realität bilden würde. Ihre neue Wahrnehmung war nicht vollständig und würde es wahrscheinlich auch niemals sein. Denn sie hatte ihre Seele an ihn, den finsteren Dämonenmeister, verloren. Darth Vesperum siegte mit Genugtuung über ihren Willen, der sich als formbar erwiesen hatte."Ruhe dich aus," befahl der dunkle Lord, bevor er sich entfernen wollte. Etwas fehlte ihm. Etwas war ihm entzogen worden. Rifta belustigte ihn nicht mehr. Hier gab es im Moment nichts mehr zu lehren. Nichts mehr zu vermitteln, was ihm von Wert war. Die dunkle Seite rief ihn. Etwas wollte mit ihm sprechen. Es war nicht Sorzus Syn. Die Macht selbst rief ihn, so dass der dunkle Lord gedachte, sich alsbald in seine Kammer zurück zu ziehen. "Wir sollten bald eintreffen," meinte er abschließend. Coruscant, das imperiale Zentrum, würde auf ihn warten. Es gab noch weltliche Dinge zu klären, bevor er mit seinem wahren Interesse, seiner wirklichen Welt, weiter machen konnte. Manchmal erschien ihm das Amt des Imperators lästig, doch dann erinnerte er sich daran, dass ihm dieses Amt viele Vorzüge verlieh und auch die Galaxis zu seinem Werkzeug machte. Als Imperator konnte er diesen Krieg inszenieren, den er für seine Rituale brauchte. Die dunkle Seite musste genährt werden. Jeden Tag. Er lebte vom Krieg, von der Gewalt und dem Hass; ohne diesen Krieg, hätte er nichts, außer ein paar Ideen. Erst der Thron erlaubte ihm, mehr zu sein, als ein dunkler Messias, sondern ein wahrlich auf den Pfad eines Gottes wandelnder Meister. So musste er die Schmach der anstehenden Bürokratie erdulden und abarbeiten. Nicht allen Dingen konnte er entfliehen. Zudem hatte er noch eine Aufgabe für Rifta, die er aber erst auf Coruscant vergeben konnte. Denn dort befand sich ihr Schiff, was sie brauchen würde.
--> Fortsetzung auf Coruscant
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