#33
[[Ein Gemeinschaftsprojekt von Luke Skywalker und Der Macht in Skype.]]
Die Macht flüsterte leise, wie dem Wind gleich. Sie hörte Lukes Bitte, seinen Wunsch und das Gebet seines Herzens. Obi Wan, im Willen der Macht aufgegangen, im Fluss der Zeit vergangen und doch noch ein sanfter Geist für Luke Skywalker, hörte in der fernen Distanz seines Todes die Stimme seines Schülers und erschien als blaues Licht, welches dann die Form des ihm bekannten Ben Kenobi annahm. "Luke," grüßte der alte Meister seinen Schüler fürsorglich, während er näher herantrat.

Luke hatte die Veränderung in der Macht nicht nur gespürt, sondern sie war ihm so vertraut wie nichts anderes in seinem Leben. Ben war schon immer in seinem Leben und an seiner Seite gewesen, ohne dass er es damals gewusst hatte. Er hatte stets über ihn gewacht gehabt. Damals, als er noch ein kleiner Junge auf einer Feuchtfarm auf Tatooine gewesen war. Er war es gewesen, der ihm sein erstes Lichtschwert gegeben hatte und der ihm von der Macht erzählt hatte. Mit ihm hatte alles seinen Anfang genommen, doch leider war ihnen im Leben nicht besonders viel Zeit miteinander vergönnt gewesen. Ben war noch immer für ihn da, doch Luke wusste tief in seinem Inneren, dass auch diese Zeit irgendwann ein Ende finden würde. „Ben“, sprach Luke leise und drehte langsam seinen Kopf in dessen Richtung. „Wie soll ich das alles schaffen?“ Eine vielleicht ungerechte Frage und doch war es die Frage, die sich in seinen Gedanken ganz nach vorne gedrängt hatte.

Die geisterhafte Präsenz der Hoffnung lächelte vorsichtig, so wie es Obi Wan immer getan hatte, jedoch ohne dieses Lächeln wirklich zeigen zu können. Die großväterliche Erscheinung setzte sich auf die Bank, auf der soeben noch Mytria und Koryn gesessen hatten. Er stützte seine Arme auf die Oberschenkel, um Luke nachdenklich anzublicken. "Mit der Macht, Luke," antwortete der Machtgeist mit der fürsorglichen Stimme des Beschützers. "Wenn du hoffst, wenn du an die Macht glaubst, und mutig für das einstehst, was uns Jedi ausmacht," führte der alte Jedi-Meister aus. "Die dunkle Seite wird erst gewinnen, wenn wir alle verzweifeln. Verzweifelung ist die größte Waffe der Sith. Sie schwächt uns, zerstört unseren Mut und unsere Kraft," sagte der alte Ben und deutete auf seinen Oberkörper, an jene Stelle, wo sich sein Herz befand. "Verzweifele nicht an dir selbst, an den Jedi, oder an deiner Aufgabe, sondern finde den Mut, den Yoda dich lehren wollte," erklärte der Jedi und deutete auf Luke. "Es gibt keinen Versuch. Tue es oder tue es nicht. Du wirst dich entscheiden müssen aber bitte entscheide dich nicht aus Furcht oder Angst," bat er und ließ seine Arme wieder sinken. Noch immer schien er die Robe zu tragen, wie er sie in seinem Tode getragen hatte. Er schien auch nicht gealtert, sondern war immer noch der alte Ben, den Luke so schmerzlich vermisste.

Lukes Blick folgte Ben zu der Bank, ehe er ihn langsam zu Boden richtete. Aus Bens Mund hörte es sich alles so einfach an. 'Mit der Macht', hatte er gesagt und es klang beinahe so, als wäre die Macht doch etwas, das führte und lenkte. Genau das Gegenteil von dem, was er Mytria zuvor noch gesagt hatte. Er zweifelte nicht an der Macht, so war sie es doch, aus der er seine Kraft zog. Es war er, der Mensch, an dem er zweifelte. „Es sind so viele Fragen und ich weiß zu wenig Antworten“, sprach Luke mit gesenkter Stimme, auch wenn offenbar außer ihm niemand Ben wahrnehmen konnte. „Ich will ihnen gerecht werden“, mit der leicht erhobenen Hand deutete Luke auf die umliegenden Gebäude. „Aber ich weiß, dass ich deswegen nicht alles andere aus den Augen verlieren darf.“ Langsam sank seine Hand zurück in seinen Schoß. Es kam ihm vor, als wäre es vollkommen egal wie er sich entscheiden würde, so würde bei jeder Entscheidung jemand unter dieser leiden müssen. Er fühlte sich innerlich zerrissen von Verpflichtungen, die ihm an so vielen Tagen schwer auf den Schultern lastete. Er war nicht so sehr in der Macht gefestigt, wie er für diese Verantwortung hätte sein sollen. „Ben, wie soll ich wissen, dass es das Richtige ist, was ich sie lehre, wenn ich selbst so wenig weiß?“, wandte er sich nicht nur mit seiner Frage an seinen alten Freund, sondern auch sein Blick legte sich auf das väterliche Gesicht des alten Jedi Meisters. „Wie kann ich sie davor bewahren, der Dunklen Seite zu verfallen, wenn... Wenn ich schon einmal versagt habe?“ Es war nicht zu übersehen, dass Luke mit sich und seiner Rolle haderte. Er trug die Verantwortung für so viele, nicht nur für sich alleine. Wenn er scheiterte, dann würde er so viele mehr mit sich in den Untergang ziehen.

Obi Wan Kenobi ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Ja, auch er hatte viel erlebt, viel durchlebt und überlebt aber war am Ende freiwillig in die Macht gegangen. Mit jener Gewissheit, die ein Jedi besitzen musste. Es war diese Hoffnung, dass alles von der Macht kam und am Ende in ihrem Licht stand. Die Macht rief ihn bereits erneut und seine Zeit als Bewusstsein war begrenzt. Er musste sich beeilen. "Versuche nicht die Menge der Fragen zu sehen oder die fehlenden Antworten, sondern stelle dich allein deinem Weg," begann der alte Meister vorsichtig. "Werde dir selbst gerecht," schob Ben ein, bevor er nach einer kurzen Sprechpause weiter führte: "Ich weiß, dass deine Aufgabe dir zu groß, zu schwer und zu wichtig erscheint, als das du sie erfüllen kannst. Ich weiß, dass du all dem gerecht werden willst." Der wohl tote Jedi Meister und nun Geist, ein Abbild einer Vergangenheit in der Macht, stand auf, um sich neben Luke ins Gras zu setzen. Eine Geste des Vertrauens, denn Ben ließ sich nieder, um Luke deutlich zu vergewissern, dass er für ihn hier war. "Auch ich hatte einst diese Gedanken. Einst war auch ich unerfahren und befürchtete, dass mein Wissen und meine Person nicht ausreichen würden. Als ich deinen Vater ausbildete, hatte ich Bedenken, dass ich nicht gut genug war, nicht weise genug war, um einen Padawan zu lehren." Er legte ihm seine Hand auf die Schulter. "Nachdem dein Vater in die dunkle Seite gefallen war, machte ich mir schwere Vorwürfe. Doch es gab dich und deine Schwester. Ich dürfte nicht verzweifeln, sondern musste daran glauben, dass es die Macht gibt. Ich musste für dich bereit sein, damit du eines Tages deinen Weg beschreiten konntest," erklärte Obi Wan mit einem traurigen Blick, da es schmerzte über die Tragödie seines Padawans zu sprechen, die später zu Darth Vader geführt hatte. "Ich hätte bemerken müssen, dass Anakin durch den Imperator manipuliert wurde. Ich habe es aber nicht gesehen. Ich war blind, weil ich allein auf mein Wissen vertraut habe. Ich habe geglaubt, dass Wissen einen Lehrer ausmacht und wollte allein durch mich ein Beispiel sein, der den Kodex mehr als alle andere gelebt hat," setzte er fort, um Luke einen wichtigen Punkt seiner Erkenntnis begreiflich zu machen. "Doch es kommt nicht auf dein Wissen an, sondern darauf, was du im Herzen trägst. Alle Zeichen, alle Wunder der Macht, jene Lichter, stehen dir offen, wenn du bereit bist, sie zu sehen. Du musst Mitgefühl haben, nicht nur Wissen. Wissen und eine feste Lehre ohne Herz werden leer sein," offenbarte er seinen eigenen Bruchpunkt, den er in der Einsamkeit auf dem Wüstenplaneten erlebt hatte. "Wir Jedi sind Mitgefühl, Luke. Glaube an deine Schüler, glaube an dich, dann wird Gutes entstehen. Auch ich habe einen Schüler verloren, doch am Ende hat er zurückgefunden. Und viel wichtiger, ich hatte dich als Schüler, Luke." Ben nickte still, nahm die Hand von Lukes Schulter und ließ sie in seinen Schoß fallen. "Auf Yavin befindet sich ein Archiv, ein geheimes Versteck, an Jedi Texten und Schriften unseres alten Ordens. An Wissen wird es dir nicht mehr fehlen, sobald du dorthin aufbrichst," durchbrach er dann seine eigene Erzählung, da ihm kaum noch Zeit blieb und der Ruf der Macht immer lauter wurde. "Doch ich warne dich, dass es dort auch einen bösen Einfluss gibt, der eine Gefahr ist. Nicht nur Vesperum ist einer alten Macht gefolgt," sprach Obi Wan und stand vorsichtig auf, um Luke nicht zu erschrecken. Es war an der Zeit zu gehen. So verweilte er noch mit einem mitfühlenden und väterlichen Blick auf Luke Skywalker in seinem Blickfeld. Er wollte sich noch verabschieden. "Dein Vater, Yoda und ich werden immer bei dir sein," sprach die väterliche Stimme des weisen Jedi Meisters, als er sich in einem stillen Leuchten auflöste und schlicht verschwand.
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