Wachträume. Fiebrige Echos dessen, was diese zermarterte Hölle ihr bereitwillig nachwarf. Ihr als Essen darbot. Verfault, schal, bitter. Doch wie ein Drogenabhängiger sich nicht von seinen Killersticks abbringen ließ, wohlwissend, dass diese ihn eines Tages töten würden, trank der Schatten bereitwillig dieses grausame Gift. Sie ließ zu, dass die finstersten Toxine sich in ihr Blut mischten, durch Adern und Arterien schossen,ja, fürwahr, ein Schatten konnte ohne das notwendige Dunkel nicht überdauern, ebensowenig wie ohne eine Kerze, einen Kontrast, die das flackernde Abbild erst an die Wand warf und dem Schrecken Gestalt verlieh. Korriban hatte seine Klauen tief in ihre verdrehte Seele geschlagen, hatte sie in diesen unzähligen Träumen besucht, während Bacta und Medi-Droiden in den vergangenen Tagen? Wochen? - versucht hatten zu retten, was noch von ihr übrig war. Reah wusste nicht wo sie sich befand, oder eher, nicht auf welcher Welt sie sich befand und noch wichtiger, unter wessen Kontrolle sich diese Welt befand, noch hatte sie den Namen ihres Retters erfahren. Das hieß natürlich, wenn sie nicht eigentlich schon tot war un die Macht lediglich ein eigenartiges Possenspiel trieb. Die Wahrheit war, dass die Trennlinie zwischen Wahn und Wirklichkeit seit den Erlebnissen auf dieser Gruftwelt sehr verschwommen schien. Ihr Kopf spulte die Ereignisse immer wieder ab, es erschien unmöglich, diese Bilder aus ihrem Geist zu verbannen. Ihre Ankunft auf dieser staubigen Hölle, die Anstrengungen sinistrer Mächte, sie in den Fluten der Finsternis zu ertränken und natürlich dieser groteske Schrecken, diese unerklärliche Kreatur, die sich ihren Weg aus dem schwarzen Herzen der Welt an die Oberfläche gebahnt hatte. Wie könnte sie es vergessen? Wie sollte ein menschlicher Verstand beim Anblick fleischgewordenen Wahnsinns in der Lage sein intakt zu bleiben? Es war angsteinflößend und lächerlich zugleich, wie bei einem Kind, dass die Gedanken nicht von einer Spukgeschichte lösen konnte. Ein Kind, dass des Nachtens Angst hatte, die Monster würden es holen kommen.
Aber im Gegensatz zu einem dummen Kind, wusste Reah es besser: es gab diese Monster, mal versteckten sie sich unter einem menschlichen Antlitz, mal zeigten sie sich offen. Dann, wenn sie glaubten, sie müssten sich nicht länger verstecken, weil irgendwer, etwas, ihnen Sicherheit versprach. Oder ihre Ketten löste. Ihre Wut entfesselte. Geister aus der Unterwelt, aufgestiegen oder losgelöst durch Kräfte von Meistern, die diese Kreaturen nicht kontrollieren konnten. Namenlose Schrecken, empor gekrochen aus den Untiefen der Macht um Verderbnis all jenen zu bringen, die der Wahrheit zu Nahe rückten. Nein. Nicht gänzlich namenlos, wie sie erschrocken feststellte.
Ihre Augen öffneten sich, beinahe panisch, als wäre ihr plötzlich etwas überaus bedeutendes und wichtiges eingefallen, Wissen, welches unter keinen Umständen verloren gehen durfte. Künstliches Licht brannte in ihren Augen und für einen Moment war es unmöglich auch nur irgendetwas zu erkennen und selbst wenn, würde es nicht nur wirken, als wäre sie von einem Alptraum in den Nächsten getaumelt? Der Schatten versuchte seine Glieder zu animieren, irgendetwas zu tun, bevor dieser flüchtige Gedanke wieder verschwand. Doch für den Anfang war es ihr kaum möglich, mehr als ihre Fingerspitzen zu bewegen. Das gleißende Licht in ihren Augen ließ nach und allmählich wurden die Konturen und Umrisse schärfer. Reahs Kopf wandte sich hin und her, als würde der Blickkontakt mit etwas genügen, um sie zu einer Handlung zu befähigen. Sie versuchte sich ein wenig aufzurichten und drückte ihre gesunde Hand in die, wie sie nun fand, viel zu weiche Matratze. Eine eigentlich mühelose und banale Aufgabe, die in diesem Moment aber dennoch mehrere Versuche benötigte, ehe das Vorhaben gelang. Sie blinzelte und betrachtete den Raum für einen Moment. Trostlos und leer war er, hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Zelle, als einem Ort der Genesung. Nur das seltsame und konstante Piepen diverser Apparaturen, die ihren Biorhythmus überwachten, belehrten sie eines besseren. Gegenüber dieser Instrumente befand sich ein ebenso kärglicher Beistelltisch, auf dem lediglich ein Glas Wasser thronte. Vielleicht für den Fall, dass sie erwachte, zu sich kam. Was auch immer das im Anbetracht der Umstände heißen mochte.
Etwas regte sich, ihr anderer Arm, ihre andere Hand oder zumindest der Teil, an dem sich einmal ihre Hand befand. Zögerlich zog sie diese unter der Bettdecke hervor und war, mindestens ebenso entsetzt wie erstaunt vom Anblick. Denn wer immer sie so bereitwillig am Leben halten wollte, hatte in der vergangenen Zeit offenbar für Ersatz gesorgt. Ihr Blick fiel auf das glänzende Metall der Prothese, während ihr Gehirn versuchte, einem Impuls an diesen... Gegenstand zu senden. Zu ihrer Überraschung reagierte der Ersatz erstaunlich gut und präzise, auch wenn die Erkenntnis von nun an etwas so totes an einem lebenden Körper tragen zu müssen etwas zutiefst abstoßendes Besaß.
Die Gedanken des Schattens verdunkelten sich. Ablenkung, das war nutzlose Ablenkung. So tauchte sie wieder hinein, in die düsteren Winkel ihres inneren Labyrinths um jenes Geheimnis an die Oberfläche zu zerren, dass sie eben noch so fest in Gedanken gehalten hatte. Der Name.
Reah wälzte sich kraftlos auf die Seite, hin, zu diesem trostlosen Beistelltisch. Die Metallprothese knallte laut auf die Oberfläche und brachte das Glas darauf zum erzittern. Schreiben. Sie brauchte etwas zum Schreiben, wenn sie es niedergeschrieben hatte, konnte sie es auch vergessen. Die Hexe starrte die Schublade an und zog ihre Hand vom Tisch hinab um diese zu öffnen. Unbeholfen tastete sie in dem Behälter umher, auf der Suche nach einem Stück Flimsi, einem Stift und doch fand sie nichts. Es gab nichts, sie hatte nichts mehr. Nur ein Glas Wasser. Nur ein Glas.. Der Schatten versuchte seine Metallklaue schnell aus der Schublade zu befreien und knallte dabei gegen die Oberkante des Tisches, ehe sie die Hand daraus befreien konnte. Gierig griff sie nach dem Glas und blickte starr, als sie die metallenen Glieder krümmten und darum schlossen. Ihr Griff wurde fest, obgleich sie nicht sagen konnte, wie fest. Eine leblose Prothese, frei von Gefühl und Emotion. Regulation. Doch die Hexe drückte weiter, so weit, bis es langsam, ganz zaghaft zu knirschen begann, ehe das letzte bisschen Druck das Glas schließlich zerspringen ließ. Ein paar der Wassertropfen, deren hauptsächlicher Inhalt sich über den Beistelltisch ergoss und dort nun hinunterlief, spritzten ihr ins Gesicht und erinnerten sie daran, dass es tatsächlich nur jene Hand war, die so tot erschien, nicht ihr gesamter Körper. Der Schatten tastete panisch nach den Scherben und umfasste eine, mit einer dünnen, spitzen Kante. Mit der so herbeigesehnten Beute im festen Griff, zog sich die Metallklaue wieder zu ihrem Körper zurück, während die Augen hinabwaberten zu jenem gesunden Arm, und sie die Glasscherbe ansetzte. Korriban, es war wie auf Korriban, als ihr der finstere Zauber jenen Namen in den Arm gebrannt hatte, den sie nicht vergessen durfte. Sie wusste nicht, zu wem oder was er gehörte, aber ein Instinkt verriet ihr, dass sie daran festhalten musste, solange sie konnte.
Während nun also Reahs Geist durch Bilder jenes schrecklichen Tages auf Korriban gepeinigt wurde, sie sah, wie sich Buchstabe um Buchstabe dort in diesen düsteren Katakomben in ihre Haut brannte, schnitt die Scherbe in ihre Haut. Schmer durchzuckte ihren Körper, erinnerte sie daran, dass sie am Leben war und auch, was dieses Leben bedeutete. Rotes Blut mischte sich auf Decke und Matratze und es war fast beruhigend zu wissen, dass es nicht nach dem fauligen Gestank Korribans roch. Schließlich, nach einigen Minuten, erschlaffte der metallene Ersatz und die Scherbe fiel zu Boden. Ihr Körper erschlaffte schwer atmend, während der blutende Arm nutzlos von der Seite baumelte. Der Arm auf dem nun, bis in alle Ewigkeit jener Name stand, der ihr im tiefsten Schattengeflecht der Galaxis zuteil wurde: Carrigan Rae.
Aber im Gegensatz zu einem dummen Kind, wusste Reah es besser: es gab diese Monster, mal versteckten sie sich unter einem menschlichen Antlitz, mal zeigten sie sich offen. Dann, wenn sie glaubten, sie müssten sich nicht länger verstecken, weil irgendwer, etwas, ihnen Sicherheit versprach. Oder ihre Ketten löste. Ihre Wut entfesselte. Geister aus der Unterwelt, aufgestiegen oder losgelöst durch Kräfte von Meistern, die diese Kreaturen nicht kontrollieren konnten. Namenlose Schrecken, empor gekrochen aus den Untiefen der Macht um Verderbnis all jenen zu bringen, die der Wahrheit zu Nahe rückten. Nein. Nicht gänzlich namenlos, wie sie erschrocken feststellte.
Ihre Augen öffneten sich, beinahe panisch, als wäre ihr plötzlich etwas überaus bedeutendes und wichtiges eingefallen, Wissen, welches unter keinen Umständen verloren gehen durfte. Künstliches Licht brannte in ihren Augen und für einen Moment war es unmöglich auch nur irgendetwas zu erkennen und selbst wenn, würde es nicht nur wirken, als wäre sie von einem Alptraum in den Nächsten getaumelt? Der Schatten versuchte seine Glieder zu animieren, irgendetwas zu tun, bevor dieser flüchtige Gedanke wieder verschwand. Doch für den Anfang war es ihr kaum möglich, mehr als ihre Fingerspitzen zu bewegen. Das gleißende Licht in ihren Augen ließ nach und allmählich wurden die Konturen und Umrisse schärfer. Reahs Kopf wandte sich hin und her, als würde der Blickkontakt mit etwas genügen, um sie zu einer Handlung zu befähigen. Sie versuchte sich ein wenig aufzurichten und drückte ihre gesunde Hand in die, wie sie nun fand, viel zu weiche Matratze. Eine eigentlich mühelose und banale Aufgabe, die in diesem Moment aber dennoch mehrere Versuche benötigte, ehe das Vorhaben gelang. Sie blinzelte und betrachtete den Raum für einen Moment. Trostlos und leer war er, hatte mehr Ähnlichkeit mit einer Zelle, als einem Ort der Genesung. Nur das seltsame und konstante Piepen diverser Apparaturen, die ihren Biorhythmus überwachten, belehrten sie eines besseren. Gegenüber dieser Instrumente befand sich ein ebenso kärglicher Beistelltisch, auf dem lediglich ein Glas Wasser thronte. Vielleicht für den Fall, dass sie erwachte, zu sich kam. Was auch immer das im Anbetracht der Umstände heißen mochte.
Etwas regte sich, ihr anderer Arm, ihre andere Hand oder zumindest der Teil, an dem sich einmal ihre Hand befand. Zögerlich zog sie diese unter der Bettdecke hervor und war, mindestens ebenso entsetzt wie erstaunt vom Anblick. Denn wer immer sie so bereitwillig am Leben halten wollte, hatte in der vergangenen Zeit offenbar für Ersatz gesorgt. Ihr Blick fiel auf das glänzende Metall der Prothese, während ihr Gehirn versuchte, einem Impuls an diesen... Gegenstand zu senden. Zu ihrer Überraschung reagierte der Ersatz erstaunlich gut und präzise, auch wenn die Erkenntnis von nun an etwas so totes an einem lebenden Körper tragen zu müssen etwas zutiefst abstoßendes Besaß.
Die Gedanken des Schattens verdunkelten sich. Ablenkung, das war nutzlose Ablenkung. So tauchte sie wieder hinein, in die düsteren Winkel ihres inneren Labyrinths um jenes Geheimnis an die Oberfläche zu zerren, dass sie eben noch so fest in Gedanken gehalten hatte. Der Name.
Reah wälzte sich kraftlos auf die Seite, hin, zu diesem trostlosen Beistelltisch. Die Metallprothese knallte laut auf die Oberfläche und brachte das Glas darauf zum erzittern. Schreiben. Sie brauchte etwas zum Schreiben, wenn sie es niedergeschrieben hatte, konnte sie es auch vergessen. Die Hexe starrte die Schublade an und zog ihre Hand vom Tisch hinab um diese zu öffnen. Unbeholfen tastete sie in dem Behälter umher, auf der Suche nach einem Stück Flimsi, einem Stift und doch fand sie nichts. Es gab nichts, sie hatte nichts mehr. Nur ein Glas Wasser. Nur ein Glas.. Der Schatten versuchte seine Metallklaue schnell aus der Schublade zu befreien und knallte dabei gegen die Oberkante des Tisches, ehe sie die Hand daraus befreien konnte. Gierig griff sie nach dem Glas und blickte starr, als sie die metallenen Glieder krümmten und darum schlossen. Ihr Griff wurde fest, obgleich sie nicht sagen konnte, wie fest. Eine leblose Prothese, frei von Gefühl und Emotion. Regulation. Doch die Hexe drückte weiter, so weit, bis es langsam, ganz zaghaft zu knirschen begann, ehe das letzte bisschen Druck das Glas schließlich zerspringen ließ. Ein paar der Wassertropfen, deren hauptsächlicher Inhalt sich über den Beistelltisch ergoss und dort nun hinunterlief, spritzten ihr ins Gesicht und erinnerten sie daran, dass es tatsächlich nur jene Hand war, die so tot erschien, nicht ihr gesamter Körper. Der Schatten tastete panisch nach den Scherben und umfasste eine, mit einer dünnen, spitzen Kante. Mit der so herbeigesehnten Beute im festen Griff, zog sich die Metallklaue wieder zu ihrem Körper zurück, während die Augen hinabwaberten zu jenem gesunden Arm, und sie die Glasscherbe ansetzte. Korriban, es war wie auf Korriban, als ihr der finstere Zauber jenen Namen in den Arm gebrannt hatte, den sie nicht vergessen durfte. Sie wusste nicht, zu wem oder was er gehörte, aber ein Instinkt verriet ihr, dass sie daran festhalten musste, solange sie konnte.
Während nun also Reahs Geist durch Bilder jenes schrecklichen Tages auf Korriban gepeinigt wurde, sie sah, wie sich Buchstabe um Buchstabe dort in diesen düsteren Katakomben in ihre Haut brannte, schnitt die Scherbe in ihre Haut. Schmer durchzuckte ihren Körper, erinnerte sie daran, dass sie am Leben war und auch, was dieses Leben bedeutete. Rotes Blut mischte sich auf Decke und Matratze und es war fast beruhigend zu wissen, dass es nicht nach dem fauligen Gestank Korribans roch. Schließlich, nach einigen Minuten, erschlaffte der metallene Ersatz und die Scherbe fiel zu Boden. Ihr Körper erschlaffte schwer atmend, während der blutende Arm nutzlos von der Seite baumelte. Der Arm auf dem nun, bis in alle Ewigkeit jener Name stand, der ihr im tiefsten Schattengeflecht der Galaxis zuteil wurde: Carrigan Rae.