#10
Die Zeit blieb stehen, wie dieser Ort waren sie zeitlos geworden, in ihrem Gefängnis von Gier und Selbstsucht. Einige Gefühle wollten einfach nicht sterben und diese Gefühle waren der Fluch, der sie verfolgte. Gefühle, die mehr Gift als Hoffnung waren, dennoch redete sich der dunkle Lord ein, dass diese fremde Finsternis mehr mit ihm zutun hatte als sein altes Leben. Es war diese wahnhafte Idee, dass es nur die Finsternis gab und diese keines lebendigen Lichtes bedürfte. Ja, er war wahnsinnig, ob des Schmerzes seiner Vergangenheit. Es gab keinen Heimweg mehr, für beide war dies alles, was übrig blieb. Die Worte von Ilara drangen nicht mehr zum Sith durch, da sein Wille einzig und allein diesem Ort hier galt. Er entfachte ihn, wie ein Feuer; wie das Licht der Fackeln, die monoton in ihrem schwarzen Licht brannten. "Sansa," murmelte Darth Vesperum als er einen Gedanken in Richtung seiner alten Freundschaft warf. Scheinbar erinnerte er sich an die guten Tage, als er nur ein Mensch gewesen war, sogar ein absolut bedeutungsloser Müllverbrenner auf Fondor. Doch nun war er auf dem Weg zu einer Macht, die selbst der alte Imperator gemieden hatte. Die reine dunkle Seite erwartete die beiden. Ein alles verzehrendes Monster lag vor ihnen. Die Aura, die sich den beiden offenbarte, war tief schwarz, kalt und leer. Beide gingen in das große Mysterium, was einst Revan verführt hatte und viele weitere Jedi: die reine Dunkelheit. Keine Ideologie lag vor ihnen, sondern die schlichte Erkenntnis, dass an diesem Ort kein Leben mehr war. Wo kein Leben ist, ist auch kein Licht. Es war falsch. Es war ein Ort, der nicht existieren dürfte aber es dennoch tat. Diese beißende Energie blendete den Geist von Vesperum, der eine solche Macht besitzen wollte, um endlich frei von weltlichen Zwängen zu sein, wie Verlust, Liebe und Trauer. Mehr sein als nur ein Lebewesen, das war sein Ziel. Ein verrücktes Ziel, dem er sich immer weiter näherte. Die dunkle Seite war die Antwort auf seine einstige Schwäche, die seiner verschwundenen Sansa, seiner alten Freundin, immer noch inne wohnte. Eine Schwäche, die auf falsches Mitgefühl zu sich und anderen baute. Darth Vesperum wagte nun doch einen Blick zurück. Ja, sie waren gefangen, faktisch isoliert; hier war nichts, was einem am Leben erhielt, außer diese staubige Kiste mit alten Rationen.

Der Blick zurück offenbarte mehr als jeder Satz hätte sagen können. Seine Augen glimmten in einem schwarzen Nebel auf, der um das sanfte Gelb seiner Augen kreiste. Der Mund des Sith wurde absolut schmal, energisch verschlossen und so wurde seine Mimik seines steinernen Willen. Ilara war in diesem Moment zum nutzlosen Beiwerk geworden; sein Blick glitt als er in Korridor blickte, an ihr vorbei. "Das sind also die Hände des Schicksals," formulierte er trocken mit einem kratzenden Unterton. Dabei blickte er sie nicht an. Der dunkle Lord wollte sich nicht behindern lassen, auch nicht durch seine einzige Gefährtin an diesem Ort. Er war bereits alles zu opfern, um endlich frei von seiner Menschlicht zu sein, die ihm so viel Kummer bereitet hatte. Der Sith ging in den Korridor. Festen Schrittes trat er auf, um sich dem Ziel seiner gewünschten Allmacht zu nähern. Plötzlich passierte etwas. Die Bodenplatten des Korridors begannen zu brodeln, herauszubrechen und skelettierte Hände ragten heraus. Vesperum, geschockt sowie perplex warf sich zurück, aktivierte seine feuerrote Klinge und blieb stehen, um das Schauspiel zu betrachten. Aus dem Korridor und dem Boden entstiegen Untote. Wahrliche untote Wesen, welche zum Teil schon Skelette waren aber zu einem groß Teil mumifiziert, so dass totes Fleisch von ihnen herabhing. Was war das?

"Ilara," rief der Lord und war nun doch froh, eine Kampfgefährtin zu haben. Die Klinge schützend vor sich haltend, ging er einige Schritte zurück, um sich neben seine Dienerin zu stellen. Die Untoten schlurften krauchend, jammernd und heulend auf die beiden Sith zu. Darth Vesperum war nicht panisch, nur erstaunt, welche Kräfte hier wirkten. Er war gefasst, auch ob dieser dunklen Mächte, die untotes Fleisch aus dem Boden rissen, um es gegen sie einzusetzen. Die toten Wesen, immer noch menschenähnlich, torkelten weiter auf sie. In ihren Händen befanden sich alte Klingen und Dolche. Das krauchende Stöhnen der Untoten war grausame Musik an diesem stillen Ort.

"Eine Prüfung und Preis," sagte der Lord, einen Untoten mit dem Lichtschwert in zwei Hälften trennend. Die Klinge warf ein rotes Licht auf die dunklen Wände, welches seltsam beruhigend wirkte, wo sonst nur dunkelblaues und fades Licht war. Immer mehr Gruseliges schob sich auf die beiden zu. Es gab nur eines: Kampf. Selbst Vesperum begann eine gewisse Angst in seinem Geiste zu vernehmen, da er solche Kräfte nicht erwartet hatte. Eine unnatürliche Angst ließ ihn voller Aggression die Untoten angreifen. "AAAAhh...," machte er dabei, da es ihm viel Mühe kostete nach all den Torturen gezielte Schläge zu vollführen.
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