#16
Es war erneut die Ruhe in diesem Raum, die der Sith-Lord genoss. Peltor war dem Imperator, ebenfalls wie der Rest, schweigend gefolgt. Sein Blick war wie üblich arrogant, aber auch distanziert und zurückhaltend. Der Imperator war in allem nicht zu unterschätzen. Es war nur klug ihn zu fürchten und nur ein Schwachkopf würde das Gegenteil behaupten. Denn letztendlich starben die, die vorgaben, nichts und niemanden zu fürchten, erstaunlich schnell. Peltor wusste, wie sich Angst anfühlte. Und nur deshalb weiß er, wie sehr dieses Gefühl zerstören kann. Jeder, der psychischen Terror als Waffe einsetzte, musste doch erst wissen, wie effektiv die Gefühle sind. Liebeskummer, Trauer und Angst waren fast eigene Zustände, die Menschen zerstören konnten - oder die eigenen Gefühle. Ersteres Gefühl bei jemandem erst neu entwickeln zu lassen, wäre schwierig. Es aber in jemandem zu wecken, das wiederrum war äußerst effektiv. Das Gehirn konnte vieles verdrängen und vergessen. Es sei denn, man besaß die Macht den ganzen Gefühlen einen Schubs zu geben. Sie erneut an die Oberfläche zu holen. Und dazu war Manipulation nötig - und letztendlich führte das erst zu psychischem Terror. Peltor hatte die Meinung, dass jeder Sith einst ein Opfer der eigenen Gefühle war. Gewissermaßen ist, wenn auch selten unter Trauer. Es ist der Hass, den die Sith steuert. Doch dieser Hass entwickelte sich erst aus diesen drei Gründen. Entweder sie liebten und wurden nicht zurückgeliebt, sie verloren eine geliebte Person oder aber ... sie fürchteten sich. Und letzteres bot dann mehrere Gründe. Fürchtete man sich vor dem Verlust einer Person? Oder einfach nur, abends auf der Straße verprügelt zu werden? All diese armen Seelen zu wurden zu Sith. Keiner von ihnen würde sich als Jedi für eine bessere Welt einsetzen. Die eigene Verbitterung siegte - und oftmals war nur eine handvoll Personen dafür zuständig.

Der Sith-Lord hatte wohl alle drei Gefühle erlebt, was zu einer Verbitterung führte. Nun will er sich aber dennoch für eine bessere Welt einsetzen. Die Problematik liegt doch viel eher dort, dass all diese Wesen nicht wussten, was das beste für sie ist. Die Ideologie würde es ihnen zeigen. Die Ideologie der Abstinenz, Intelligenz, Vernunft und Ruhe.
Nun standen sie in einer großen Halle vor einem Hologramm und mit einer gewissen, aber nicht auffälligen Distanz folgte Peltor dem Imperator und hinter ihm die beiden Leibwächter, die den Sith-Lord anbeteten. Zumindest dies verlangte er. Kurz erblickte er nun auch Nashtah, der er unter seiner Kapuze einen finsteren Blick zuwarf, was man auch als Warnung verstehen konnte. Doch verhing dieser Blick nur kurz an ihm. Der schwarze und breite Umhang hing auf den Boden, als der Imperator seine Kapuze abzog und der Sith-Lord es ihn nun gleich tat. Das vernarbte Gesicht kannte er bereits. Dennoch hatte es eine gewisse Bedeutung, dass Peltor nicht eine einzige Narbe am Körper trägt? Vielleicht mied Peltor auch immer ganz geschickt jede Konfrontation, aber das würde nur von einer gewissen Intelligenz überzeugen.

Nun sprach der Imperator den Plan aus, der konkret war. Es ließ keine Fragen offen, genauso wenig eine vernünftige Beurteilung. Peltor hatte die Ideologie, seine Feinde nicht zu unterschätzen. Kein Sith dachte so, gewiss, aber vielleicht war das auch ein Grund der fehlenden Narben an Peltors Gesicht. Die Augen waren braun, aber schienen zwischen einem dunkelorange zu liegen. Als scheinen seine Augen zu schimmern, sah er kurz äußerst kühl Marala an und auch Nashtah, die Peltor auf dieser Mission im Auge behalten sollte. Ihr Tod wäre von geringer Bedeutung und auf solch einer Mission schnell erledigt.
Peltor beobachtete den Regenschauer draußen kurz, den auch der Imperator zu beobachten schien. Gefühlskalt, aber mit äußerst neutralem Blick sah er sich um. Dennoch sagte er nichts, weil man nicht ausdrücklich um seine Meinung bat. Dennoch gab der Ton des Imperators nicht an, dass er Widerrede, Rat oder Kritik wünschte. Widerrede und Kritik wären ohnehin ein Todesurteil gewesen. Sogar Darth Peltor schien gereizt auf Kritik seines Wesens zu reagieren. Sein Blick fiel auch kurz auf Oberst Cevtkovic und musterte sie vergleichsweise lang, aber nicht auffällig.
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