#21
Theen lauschte aufmerksam, denn die Thematik berührte ihn. Nicht nur ihn jedoch wie er feststellte. Dario war ein weiser Mann und gleichzeitig sicherlich sehr erfahren, denn so wie er sprach ließ sich nichts anderes vermuten. Dem Arkanianer gefiel die Art des Jedimeisters, die wenig Arroganz aufzeigte und viel mehr bedacht wirkte. Ein Zug den vielen Individuen auf seinem Weg gefehlt hatte, die der Matukai allerdings sehr schätzte! Verlust. Dies war ein Schlüsselthema. Nicht nur bei seinem Orden, auch die Jedi wussten um die Gefahr enger Bindung, die Theen in seinem Leben auch kennen lernen musste. Die Furcht vor Verlust war etwas, vor was ihn sein Meister seit jeher gewarnt hatte, denn der daraus resultierende Schmerz war ein gefährlich leichter weg zur dunklen Seite. Dario wusste um sie. Der Arkanianer blickte ihm in die Augen und bemerkte seine umschlagende Laune. Ja, er musste um sie wissen, sogar ungewöhnlich tief. Wenn er so darüber nachdachte, wäre alles andere auch eigenartig gewesen. Dieser Mann hatte einem einst großen und mächtigen Orden angehört und auf einen Schlag so viel verloren, wenn nicht gar alles!
"Hüter des Freidens...", wiederholte der weißhaarige Mann mit den pupillenlosen Augen rau und bedächtig, aber in keinster Weise abfällig, "Eine große Bürde, vermutlich eine noch größere Aufgabe oder Verpflichtung."
Diese Art von Pflichtbewusstsein war den Matukai fremd. Sie sahen sich nicht eine bestimmten Aufgabe verpflichtet, sondern lediglich der lebendigen Macht selbst. Theen rührte sich nicht und legte eine kurze Sprechpause ein, in welcher er wieder sein Gegenüber musterte.
"Als Hüter einer einst verlorenen Galaxis wiegt diese Aufgabe zweifelsohne schwer auf euren Schultern, Meister Dario. Verlust ist dennoch etwas, dass uns aufzeigen kann wie stark und fest man wirklich in seiner Lehre, in seinem Streben steht. Versteht mich nicht falsch, es ist ein hoher Preis und hätten wir ihn alle nicht bezählt stünden wir nun nicht allein hier, an diesem Ort des Friedens und der Harmonie. Ich für meinen Teil allerdings, sehe mich trotz des unheimlichen Schmerzes gestärkt und bekräftigt in all meinen Taten, die, wenn ich ehrlich bin, durchaus auch von dunklen Gedanken beeinflusst werden. Wer wäre ich als vollkommener Herr meines Geistes? Ich mag jung sein, Meister, womöglich auch nicht weitsichtig wie ihr, doch ich weiß die Macht als meinen Verbündeten einzusetzen und meinen Geist dem Licht hinzugeben. Und wenn ich mich hier umsehe, dann hat man hier etwas geschaffen, von wo aus dieses innere Gleichgewicht verbreitet werden kann. Als Hüter der Galaxis sieht sich ein Matukai nicht. Er sieht sich der Macht verpflichtet und das zutiefst! Einzig allein in ihr findet er wahre Rechenschaft und wahre Hingabe. Da die Macht jedoch ein Teil dieser Galaxis ist und nur durch sie unser Leben existiert, ist man als eine Person, welche imstande ist das magisch anmutende Privileg ihr Flüstern zu vernehmen, ihr allein schon durch diese Tatsache verpflichtet. Dies ist vermutlich auch der Grund weswegen die Matukai im Hintergrund blieben, während die Jedi, erfüllt von Pflichbewusstsein ihr Banner erhoben! Doch Frieden ist nicht etwas, dass es zu hüten gilt, sondern etwas, dass es auszustrahlen gilt, Meister."
Das Thema wurde tatsächlich immer interessanter. Theen war nicht ausfällig geworden. Seine Stimme war unverändert rau und monoton, sein Gesicht ohne Ausdruck und die Augen leer. Sicherlich hatte er Kritik geübt, aber wenn Jedi und Matukai ausschließlich in den Gebieten ihrer Fähigkeiten unterschiedlich wären, gäbe es keinen Grund für zwei verschiedene Orden. In der Tat lehnte der Arkanianer, wie auch sein Orden zuvor dieses Pflichbewusstsein ab und konzentrierte sich mehr auf eine eigene Art der Selbstfindung in innerem Frieden.
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