Was wollte er? Was wollte man in solchen Zeiten? Frieden. Frieden mit sich. Frieden mit seiner Umwelt. Eine Zeit ohne Gewalt. Ein seltsamer Traum war dies. Ein Soldat, der Frieden wollte, obwohl der Krieg ihm seine größten Erfolge sowie Misserfolge beschert hatte. Hier war er etwas wert. In Friedenszeiten war er überflüssig, wie das Wrack der Veneratio auf Eriadu. Dieser Wunsch von Frieden waren die Dornen in seiner Seele, deren Ranken wuchsen. Erlösung war das irrsinnige Gebet, welches die Soldaten heimlich bei Nacht sprachen. Mysteriös war nur, dass sich in dieser Sekunde weit entfernt jene Kreatur nach eben dieser Erlösung sehnte, die er auf den dunklen Thron gebracht hatte. Vaash und Vesperum waren durch dieses Gefühl verbunden; durch Zeit und Raum. Die Geschichte trennte sie wohl nie mehr. Tiberius Vaash der Königsmacher und Darth Vesperum, der Tyrann. War das sein wahrer Wunsch? Frieden durch Tyrannei? Die Frage, die Daro Zen gestellt hatte, war nicht so leicht zu beantworten, wie es schien. Die fehlende Höflichkeit hatte der Alte übersehen. Kein militärisches Statut war erfolgt, da sie die Rangbezeichnung weggelassen hatte aber kümmerte den Veteranen dies? Nicht wirklich. Auch die Banalität dieses Momentes bekümmerte ihn nicht. Mit einem Fingerzeig an den Kontrollen bewegte er sein Gefährt näher auf die Frau zu, deren Gesichtsausdruck sowie Kopfhaltung genügend im Geheimen gesagt hatten. "Ein Wort unter Soldaten," war die Antwort, die einige Sekunden mehr als üblich gebraucht hatte. Nun stand er mit seinem Schwebestuhl neben ihr, blickte an ihr vorbei in den Horizont, der dezent vom Hades der Türme verdeckt wurde. Nur das Orange strahlte zwischen den Schluchten hervor, welches dem Anblick eine gewisse Note von Traurigkeit gab. "Wir beide sind doch Gefangene unserer Rollen in diesem galaktischen Theaterstück, nicht wahr?" Eine rhetorische Frage, die die Gedanken des Alten abfasste, während er gegen den Himmel sprach. Nein, er blickte die Frau nicht an. Man sprach nur miteinander, über eine unsichtbare Linie, die zwischen beiden gezogen war. Dennoch war diese Grenze voller Löcher, unsicher und brüchig. Beide waren Gezeichnete - auf ihre Art. "Ich selbst war immer Diener einer Sache, einer Idee, für die ich alles opferte," resignierte der alte Mann. "Die Idee der Ordnung. Ich hob einen Mann auf den galaktischen Thron. Ich kämpfte, verlor und sitze nun als Krüppel in diesem Stuhl." Vaash ließ den Kopf sinken, blickte über das Geländer hinab in den Abgrund, die Untiefen, von Coruscant. Ein Sturz hinab, einmal Kraft aufwenden und es wäre vorbei. Eine gewisse Sturzsehnsucht packte die Seele des Alten. Einfach fallen lassen, in diesen Abgrund. Vielleicht war dieser Abgrund mehr Wahrheit als jener Abgrund, indem er bereits lebte. Krieg zerstörte. Nicht nur Objekte, Welten, sondern auch Seelen, vorallem deren Wünsche.
"Ich bin das, was übrig blieb, von dieser Idee. Und ich mache weiter, immer wieder. Es gibt keine Alternative mehr für mich, auch nicht für sie," sprach die Stimme ernst, fast richterlich, so dass es nicht zu überhören war. "Ein Rückzug ist um der Opfer, die gebracht wurden, nicht mehr möglich. Am Ende zählt nur, was wir waren." Ja, am Ende zählte nur, das was man getan hatte und mit welchem Mythos man in die Geschichte eingehen wollte. Vaash, vernebelt durch Reste von Morphin, glaubte wirklich daran, etwas wenden zu können. Irgendwie. Irgendwas musste zu retten sein, seien es auch nur Flüchtlinge und einige Welten. Vesperum war ihm egal, die Macht war ihm egal; er wollte nur eines: weiter machen. Nicht für sich, sondern für die, die er zurückgelassen hatte. Es war eine Verantwortung, die sich aus dem Verlust ergab. Eine Niederlage verlangte eine Revanche. Dieser Starrsinn leitete ihn, jetzt nicht mehr zu kapitulieren. Wie er damals zu Cassio Acchetia im Oberkommando gesagt hatte, wiederholte er nun die Worte, damit auch die Admiralin sie hören konnte:
"Dies ist eine andere Art Krieg."
Tiberius Vaash war sich bewusst, dass es nur heißen konnte: Wir oder Sie. Sieg oder Tod. Es gab nichts mehr dazwischen. So traurig, so sadistisch es war. Dieser Krieg musste bis zum Ende ausgetragen werden, um der bereits Gefallenen wegen. Der militärische Kodex verlangte es. Die alte Ehre gebot es, die Vaash der letzte Trost war. Diese Idee des Kampfes war der Rest, der den Alten zusammenhielt. Und vielleicht der Alkohol. Gerade jener schaffte es, dass er schlafen konnte. Ein paar Stunden sanfte Seligkeit erlebte. Verbohrt war diese falsche Hoffnung und doch hing er an ihr. Nein, er würde Daro Zen jetzt nicht mehr anblicken. Da piepte sein HoloKom in seiner Tasche. Eine Nachricht war eingegangen. Gleich würde er sie lesen, nachdem er Daro Zen eine Sekunde zum Antworten Zeit ließ.
"Ich bin das, was übrig blieb, von dieser Idee. Und ich mache weiter, immer wieder. Es gibt keine Alternative mehr für mich, auch nicht für sie," sprach die Stimme ernst, fast richterlich, so dass es nicht zu überhören war. "Ein Rückzug ist um der Opfer, die gebracht wurden, nicht mehr möglich. Am Ende zählt nur, was wir waren." Ja, am Ende zählte nur, das was man getan hatte und mit welchem Mythos man in die Geschichte eingehen wollte. Vaash, vernebelt durch Reste von Morphin, glaubte wirklich daran, etwas wenden zu können. Irgendwie. Irgendwas musste zu retten sein, seien es auch nur Flüchtlinge und einige Welten. Vesperum war ihm egal, die Macht war ihm egal; er wollte nur eines: weiter machen. Nicht für sich, sondern für die, die er zurückgelassen hatte. Es war eine Verantwortung, die sich aus dem Verlust ergab. Eine Niederlage verlangte eine Revanche. Dieser Starrsinn leitete ihn, jetzt nicht mehr zu kapitulieren. Wie er damals zu Cassio Acchetia im Oberkommando gesagt hatte, wiederholte er nun die Worte, damit auch die Admiralin sie hören konnte:
"Dies ist eine andere Art Krieg."
Tiberius Vaash war sich bewusst, dass es nur heißen konnte: Wir oder Sie. Sieg oder Tod. Es gab nichts mehr dazwischen. So traurig, so sadistisch es war. Dieser Krieg musste bis zum Ende ausgetragen werden, um der bereits Gefallenen wegen. Der militärische Kodex verlangte es. Die alte Ehre gebot es, die Vaash der letzte Trost war. Diese Idee des Kampfes war der Rest, der den Alten zusammenhielt. Und vielleicht der Alkohol. Gerade jener schaffte es, dass er schlafen konnte. Ein paar Stunden sanfte Seligkeit erlebte. Verbohrt war diese falsche Hoffnung und doch hing er an ihr. Nein, er würde Daro Zen jetzt nicht mehr anblicken. Da piepte sein HoloKom in seiner Tasche. Eine Nachricht war eingegangen. Gleich würde er sie lesen, nachdem er Daro Zen eine Sekunde zum Antworten Zeit ließ.