#9
Eine Kälte durchfuhr die Hand des Miraluka. Eine frostiger Blitz schien in seinen Körper einzuschlagen, wollte ihn zu Boden reißen aber es gelang nicht. Seine blinden Augen weiteten sich, konnten im Nichts sehen. Jetzt war es still und die Luft brannte im Frost. Ein schwarzer Stern ergoss sich in dunklen Schwaden um ihn. Der Boden füllte sich mit schwarzem Dampf, welcher wie eine Wolke dort lag. Es war so still, wie ein Winter die Vögel schweigen ließ. Der schwarze Stern war zerflossen, ein Grau lag am Horizont, während der Boden in der schwarzen Wolke verwahrte. Ein Schmerz zog Fäden um seinen Bauch, während die Sehnsucht aufkam, diesem Ort zu entfliehen. Kalte unsichtbare Arme breiteten sich aus, legten sich um ihn und drückten seinen Hals vorsichtig zu. Aus dem Schwarz des Bodens erhob sich erst ein schwarzer Turm, welcher immer näher heranrückte, um dann in tausende Splitter zu zerspringen. Es entstandt aus seinem Zentrum eine Gestalt in dunkler Robe, welche ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte. Die Schwärze dieses Ortes hatte ihr Zentrum gefunden. Ein Wimpernschlag er wäre hier, direkt vor ihm. Keine Geste, kein Wort. Man kannte seinen Schmerz, denn er war so nah. Seine Sehnsucht war Gier. Die Gestalt erhob seinen Schädel und seine dämonischen Augen durchschnitten die Luft, wie Krallen. Er beobachtete, fest und man ahnte, dass er der Gott dieses Ortes war. Er war erschaffen aus ihm, für ihn; allein ihm seine Hölle zu sein. "Du kannst, du willst, du musst," sprach er wortlos, als er seinen Mund öffnete. Hell, wie Hammerschläge durchdrangen sie sein Schweigen und bohrten sich, wie Pfeile in den Verstand von Rees. "Ich bin hier," sagte er dann, erstmalig mit klaren Worten und ging schwebend auf den jungen Machtnutzer zu. "Und du bist an meinem Ort." Die Augen funkelte, wie frostige Kristalle in ihrem schwarzgefärbten Gelb. Die dunkle Präsenz fand eine Gestalt, die Rees nicht mehr nur Bild war, sondern auch Figur. "Rees," fand der Unhold in seinen Gedanken und formulierte seinen Namen mit einem Lächeln. Einem Lächeln, welches so böse war, dass es selbst dieser Hölle Abglanz verlieh. Ein Lächeln, das nicht rief, sondern schrie. Ein dumpfes Dröhnen lag im Raum, während sich die schwarzen Wolken, auf denen sie standen, ruhig bewegten; krochen, um den Frost in die Beine des Miraluka zu pumpen. Er kroch hinauf, wie kleine Insekten, die über die Haut krochen. Bereit, eine Öffnung zu finden, um in ihn einzudringen. Das Gift war bereits gesetzt und das wusste der junge Machtnutzer. Der Puppenmeister und Giftmischer stand vor ihm, mit seinem okkulten, sinistren Lächeln. Hier war die schwarze Wüste, hinter ihm das schwarze Meer. Ohne Stein, doch mit Grabsteinen umzingelt. Ein Himmel, kalt, wie grauer Stahl. Darth Vesperums Geist war hier - nur für ihn.
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