#10
Mes'tessan, in Freude über wohl betuchte Kunden, da sie ein Weltfremder begleitete, spürte eine gewisse Gier in sich. "Ah, tritt näher," antworte der Twi'lek mit starkem Akzent. Seine Augen fixierten Ald'ana, während seine Lekku eine gespannte Haltung einnahmen. Seine Stirn runzelte sich, während er überlegte. Dies war nicht, was sie suchte, dabei hatte er doch exquisiten Plunder bereitet. "Kuriositätensammler?" - wiederholte er ihre Wortwahl überlegend und sich rückversichernd, da er sicherlich ein Geschäft machen konnte. Gier war oft die Triebfeder hinter vielen Entscheidungen, nicht nur im Handel. Hektisch suchten seine scharfkantigen Augen nach dem entsprechenden Sammler, welcher wohl das Geld in dieser Sache verwaltete. Nur fanden seine Augen den Fremden nicht sofort, obwohl Vesperum nur eine Armlänge von seiner Dienerin entfernt stand. "Etwas Besonderes," nuschelte Mes'tessan, während seine Zunge über die scharfen Zähne strich. Er hob seine Hand an sein Kinn, überlegte abermals, da er Geld brauchte oder viel mehr glaubte noch mehr zu gebrauchen. Etwas veränderte sich und sein Geist suchte nach einem schnellen Gewinn, nach einer einfachen Lösung für seine Gier. Mes'tessan in seinem Purpurmantel trat zwei Schritte näher heran, um sich über den Stand zu beugen. "Das ist nur Schrott, den ich verkaufe," offenbarte er plötzlich ehrlich, während seine linke Hand eine heranwinkende Bewegung machte. Ald'ana sollte näher kommen, da er etwas flüstern wollte. In der Tat wusste er von einem Schatz, den eine alte Twi'lek Frau verbarg, unweit des Marktes in einem alten Herrenhaus, welches noch aus der Vorzeit in den Untergrund von dieser Stadt geschlagen worden. Einmal hatte er die Frau aufgesucht, um alte Möbel zu erwerben, die er dann teuer auf einem galaktischen Markt anbot; als historische Twi'lek Antiquitäten. Wie war noch gleich ihr Name? Mes'tessan wartete einen Moment bis sich Ald'ana in Hörweite seiner losen Worte war. Diese Zeit nutzte er, um sich den Namen und die Adresse ins Gedächtnis zu rufen. "Zala'tama," flüsterte er und stützte sich dabei auf den Stand, so dass einiges an Plunder zur Seite geschoben wurde. Es klimperte, während Metall auf Metall schlug. "Sie wohnt in der Sonnenaufgangsstraße. Hier um die Ecke hat sie ein altes Haus. Sie hat besondere Besitztümer und verkauft derzeit ihren Hausstand. Scheinbar will sie diese Welt schnell verlassen," waren die ehrlichen Worte des Händlers, der sich unter einem fatalen Einfluss von Habgier befand. Mes'tessan konnte nicht wissen, dass die dunklen Mächte bereits seinen Verstand korrumpierten. Vesperum beobachtete die Fähigkeiten und Handlungen seiner Schülerin genügsam. Er war zufrieden, ließ dies aber an keiner Regung in seinem Gesicht erkennen, welches zwar schön aber kalt im diesigen Licht der Marktstände lag.

"Ich kann euch zu ihr führen gegen ein gewisses Taschengeld," wollte der gewiefte Händler, welcher sich gerade selbst in eine Falle gebracht hatte, Gewinn aus dieser Information ziehen. Ohnehin war heute kein guter Tag, um Leuten Plunder zu verkaufen. Die Geschäfte liefen heute wirklich nicht gut, so dass ein schneller Credit durch einen Weghinweis lukrativer war als hinter dem Stand zu stehen. Mes'tessan zog seinen eleganten Purpurmantel enger zusammen, wodurch seine Krallenfinger deutlich zu erkennen waren. Der Mantel wurde durch eine goldene Schnalle gegürtet und schien auf einen Wohlstand aus Betrug und Hehlerei schließen, da ein einfacher Marktstand mit Sicherheit nicht derart viel Geld abwarf. Mes'tessan war ein in im Kern gesuchter Hehler und Betrüger, der hier nur sein Nebengeschäft betrieb, wenn es mal wieder eng mit der Strafverfolgung wurde. Die Republik hatte noch keine saubere Ordnungsverwaltung, so dass man hier noch untertauchen konnte. Das Imperium war deutlich rabiater und hatte seinen Geschäftspartner vor Kurzem hingerichtet. Dies kümmerte ihn nicht weiter, da er immerhin seine Geschäfte übernehmen konnte. Man musste sich nur eine Weile verstecken. Die Macht verriet dies, weil seine Aura Eintrübungen zeigte, die viele Unterweltwesen zeigten. Die dunkle Seite umgab den Mann, der alles für Geld opferte und zu seinen Ungunsten waren die Diener der Finsternis nun bei ihm. Vesperum konnte diese Eintrübungen lesen, sah Bruchstücke aus Mes'tessans Vergangenheit, wie vorbeihuschende Bilder, die aus seinem Kopf zu strömen schienen. Der Imperator schenkte dem Händler für einen Atemzug seine volle Aufmerksamkeit, so dass der dunkle Meister erahnen konnte, was dieser Twi'lek für ein Mann war. Der Sith Lord schmunzelte müde und wartete darauf, ob Ald'ana dies auch erkennen würde. Details waren auch ohne Macht sichtbar, wenn man ein gewisses Gespür für unpassende DInge hatte. Teure Mäntel und dieser Stand vertrugen sich einfach nicht.

Darth Vesperum holte tief Luft, verschränkte die Arme vor seiner Brust, während sein Blick zur Dienerin wanderte. Der Sith wartete darauf, dass Ald'ana eine Entscheidung traf. Hier war ihr Spielplatz, denn es war ihre Welt, die sie genießen und erleben sollte. Wobei Genuss für den Sith Lord sicherlich andere Faktoren beinhaltete als für Normalsterbliche. Die dunkle Jedi sollte etwas über sich lernen sowie über die dunkle Seite selbst. Vesperum war bereit Wissen zu teilen, damit Ald'ana sich mehr in dieser wohl gefürchteten dunklen Macht wiederfand. Vesperum wollte eine fähige Dienerin, die auch für seine großen Ziele von Nutzen war. Ryloth war ein Testfeld für ihn, um Ald'ana auf der Heimatwelt ihrer Vergangenheit zu prüfen.
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