#5
Offensichtlich hatte Abyssos einen wunden Punkt erfasst, denn die Laune Kilvariis schien sich drastisch zu verschlechtern. Sie sprach von Vertrauen und Nutzen, umrundete ihn als wolle sie ihm drohen. Benahm sich, als würde sie über ihm stehen, über ihm, wie lächerlich. Der Gedanke an sich war lächerlich. Diese Göre mochte froh sein, dass er sie nicht auf der Stelle enthauptete. Er blieb auf der Stelle stehen, ließ sie weiterreden, gehen. „Nun dem Thron sei Dank muss ich nicht Euch von Nutzen sein, meine Teuerste.“, erwiderte er und warf der erzürnten Sith ein freudloses Lächeln zu. Die gegenseitige Verachtung war förmlich zu spüren und würden sie nicht der höhere Zweck ihres Daseins hindern, so wäre bereits ein Kampf auf Leben und Tod ausgebrochen. Wie er diese Frau hasste. Nicht weil sie bereits zuvor an einandergeraten waren, nein. Sie war eine dahergelaufene Missgeburt die die Frechheit besaß sich Hand des Imperators zu nennen. Sie war es nicht die Vesperum bei seinem Aufstand unterstützt hatte, die dieses neue Imperium erst möglich gemacht hatte. Aber seine Zeit würde kommen, der Imperator würde erkennen, dass Nashira nur eine Blenderin war, eine bloße Verschwendung seiner Zeit. Und wenn dieser Zeitpunkt kam, würde Abyssos zur Stelle sein, um ihren Kopf von ihrem zarten Körper zu lösen.

„Ich würde nicht soweit gehen seine Vorgehensweise in Frage zu stellen. Sondern es mehr als einen gut gemeinten Rat bezeichnen.“, entgegnete Abyssos gelassen auf die Vorwürfe der Assassine. „Der Imperator kann sich meiner Loyalität mehr als sicher sein, ich denke andernfalls weilte ich nicht mehr unter den Lebenden.“, fuhr der Sith Meister fort, der Ton nun etwas gereizter. „Doch ihr, Nashira, ihr tätet besser daran vorher zu überlegen wem ihr droht, oder wen ihr beleidigt.“, sagte Abyssos und trat näher an sie heran, die Worte von Hass erfüllt. Zu gerne hätte er sie bereits jetzt von ihrem elenden wertlosen Leben befreit, doch noch war die Zeit nicht gekommen. Der Imperator sollte zuerst sehen wer die wahre Betrügerin unter seinen Diener war. Er konnte es noch nicht beweisen, doch seit er Kilvarii da erste Mal begegnet war schien ihm, dass sie keine überzeugte Anhängerin der dunklen Seite war. Er konnte nicht deuten warum, oder aus welchem Grund sie sich hier aufhalten sollte, doch er würde es noch herausfinden und dann, dann konnte ihr keiner mehr helfen.

Die Stimmung im Flur wurde immer gereizter, es sprangen förmlich Funken zwischen den beiden Dienern des Imperators vor Spannung. Jedes Wort aus ihrem Mund erzürnte den Sith Meister nur noch mehr und drohte ihn aus seiner Fassung zu bringen. „Von welcher Stufe reden wir hier? Nashira, ihr seid Abschaum, Abschaum von irgendeiner weit entfernten unbedeutenden Welt, die es durch einen mehr, oder minder glücklichen Zufall geschafft hat etwas zu werden. Bevor ich mich mit euch auf eine Stufe stelle, lasse ich mich lieber 1000 Jahre im Magen eines Saarlac verdauen.“, erwiderte Abyssos, der das Fass damit zum Überlaufen gebracht haben zu schien. Beide Kontrahenten waren nun zum Äußersten bereit. Vorfreude machte sich in ihm breit, trotz allem Hass und der Empörung über ihre Aussage freute er sich auf einen Kampf. Doch so schnell die Anspannung sich aufgebaut hatte, so schnell war sie auch wieder verflogen. Der Imperator erwünschte ihre Anwesenheit, dies war wohl mehr eine Ausrede als Tatsache. Sie musste wissen, dass sie Abyssos im offenen Kampf unterlegen war. „Wir werden sehen, Miststück.“, murmelte er und entspannte sich wieder. Dieser Machtkampf war noch nicht vorbei, doch er würde sicherstellen, dass er bald entschieden wäre. Mit einem süffisanten Grinsen verließ er den Flur in die andere Richtung.
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