#24
Gavin hatte sich in dem Stuhl nicht nur zurück gelehnt, sondern auch die Arme hinter dem Kopf verschränkt und machte somit den Eindruck, als wäre er die Ruhe in Person und alles um ihn herum wäre ihm vollkommen egal. Aber dieser Eindruck täuschte gewaltig. Er mochte vielleicht nach außen den Eindruck machen, auf Personen die ihn nicht kannten, aber jeder der ihn kannte wusste, dass in seinem Inneren alles herrschte, aber gewiss keine Ruhe.

„Und weil ich genau weiß, dass ich dir genau so wenig ausreden kann mir helfen zu wollen, wie du mir diese Sache und da würde mir sogar dein Bruder zustimmen, weiß ich auch schon wobei du mir helfen kannst“, sprach Gavin mit ruhiger Stimme, den Blick auf Elyria gerichtet. Die Sache mit ihrem Bruder war natürlich nur eine Annahme, denn wenn möglich gingen er und Elyrias Bruder sich aus dem Weg. Nicht dass Gavin etwas gegen Areyn hätte, aber umgedreht war die Abneigung durchaus vorhanden und wohl auch ein wenig zurecht. Es war wohl einzig und alleine Elyria zu verdanken, dass es noch zu keiner größeren und vor allem ernsthafteren Auseinandersetzung zwischen ihnen beiden gekommen war.

Langsam drehte Gavin seinen Stuhl so, dass er Jace ansehen konnte, dessen Blick er gerade mehr gespürt als gesehen hatte. „Und du brauchst mir deswegen keine Löcher in den Hinterkopf starren“, wandte sich Gavin an seinen Freund. „Du kennst sie doch genau so gut wie ich und du hast sie doch gerade selbst gehört oder etwa nicht?“ Natürlich war es nie sein Plan gewesen Elyria in diese ganze Angelegenheit zu involvieren, aber jetzt war es eben dazu gekommen, also machte er das Beste daraus. Außerdem, auch wenn er sich hüten würde es laut auszusprechen, hatte es ja auch einen gewissen Vorteil, dass sie hier war und unbedingt helfen wollte. Es machte einen gewissen Punkt in seinem wahnwitzigen Plan ein klein wenig einfacher.

Gavin nahm die Arme wieder hinter seinem Kopf hervor und begab sich in eine etwas aufrechtere Position. „Nein, du wirst nichts besorgen müssen, aber ich brauche dein Schiff, allerdings nicht so wie du gedacht hast“, fing er an und konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen, weil er genau wusste, dass ihm gerade wieder einmal niemand folgen konnte, aber das verlieh dieser Situation zumindest etwas vertrautes. „Der erste Schritt in meinem Plan sieht vor die Legacy soweit zu reparieren, damit sie in den Hyperraum springen kann ohne dabei in Einzelteile zu zerfallen, denn ich möchte nicht länger als unbedingt notwendig auf diesem Müllhaufen verweilen. Wir alle kennen doch die Hutten – Gegen genug Credits verkaufen die doch ihre eigenen Kinder.“ Nein, Nal Hutta war in der Tat nicht der Planet, auf dem man länger als unbedingt notwendig sein sollte. Nicht nur weil man hier nicht wirklich sicher war, sondern auch weil man besser nicht wissen wollte, was auf diesem Planeten so alles an giftigem Zeugs gelagert wurde. Es war eine Müllhalde und diese würde eher noch größer als kleiner werden.
„Die Legacy wird sich einen kleinen, unbedeutenden Planeten suchen und dort werden die letzten Reparaturen durchgeführt. Sie wird also abtauchen, unter dem Radar fliegen und damit man sie nicht doch durch Zufall entdeckt, werde ich dafür sorgen, dass man an einer ganz anderen Stelle nach ihr Ausschau hält und da kommst du ins Spiel“, erklärte Gavin weiter. „Wir beide werden uns ein nettes Fleckchen Galaxis suchen und von dort aus dem lieben Imperium eine Nachricht schicken. Natürlich werde ich unseren Aufenthaltsort verschleiern, ich bin ja ein ganz hinterhältiger Schmuggler, allerdings nicht zu kompliziert, so dass es ihnen nicht schwer fallen sollte unsere Koordinaten heraus zu finden. Ihre erste Antwort wird vermutlich ein Exekutionskommando sein, weswegen wir weg sein sollten bevor sie ankommen, ihre zweite Antwort allerdings sollte uns dann erreichen.“ Er wusste auch schon genau wie er es anstellen würde, auch wenn er mit dieser Aktion ein Teil seines mühsam aufgebauten Netzwerks unbrauchbar machen würde, aber er hatte keine andere Wahl. Er musste die Kommunikation über einen Verteiler laufen lassen, ansonsten hätte er das Imperium schneller am Heck kleben, als dass er etwaige Schilde hochfahren könnte.

„Man wird ein paar Höflichkeiten austauschen und dann werde ich meine Bedingungen klar machen“, sprach Gavin weiter und lehnte sich in seinem Stuhl wieder einmal zurück und streckte die Beine der Länge nach aus. „Während das Imperium weiter in der falschen Ecke nach uns sucht, werden wir uns wieder mit der Legacy treffen und das Spielzeug entsprechend auf seine Abholung vorbereiten. Und sobald alle meine Forderungen erfüllt sind, erhalten sie die Koordinaten ihres Spielzeugs, gleichzeitig geht eine Nachricht an die Republik heraus und was dann passiert werden wir nicht mehr mitbekommen.“ Ein leises Seufzen glitt dem jungen Mann über die Lippen. „Danach werden wir wohl für eine Weile etwas kürzer treten müssen, aber ich hoffe, dass damit dann die Sache erledigt ist.“ Sein Bedarf an Imperium war zumindest für die nächsten Wochen und wohl auch Monate eindeutig gedeckt. Abgesehen davon war es wohl auch gesünder sich so schnell nicht mehr in imperialen Raum blicken zu lassen. Vermutlich war auch nicht unbedingt viel gesünder sich im republikanischen Raum blicken zu lassen, aber irgendwie musste man ja Credits verdienen.
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