#21
Eine Frau kam hier einfach so reinspaziert und unterbrach die beiden Admiräle in ihrer Unterhaltung. EINE FRAU. Murray musste sich jegliche Emotion verkneifen und drückte seinen Ärger herunter, sichtlich angespannt. Das wurde aber auch nicht besser als er erst einmal erfahren hatte was denn nun eigentlich passiert war. Ausgerechnet von seinen Schiffen.... warum hatte er nur immer das Glück dass es nicht mal Andere treffen konnte? Bei der Flotte rannten doch genug Deppen herum die ihrem Rang so ziemlich allem zu Verdanken hatten, außer Kompetenz.

"Haben Sie nie gelernt eine ordentliche Meldung zu machen? Wer sind sie überhaupt? Rang Name und saubere Meldung, aber zackig." Schnaupte es nun doch aus Tarrik Murray hervor, seine Offiziere mussten sich das Grinsen verkneifen, denn genauso kannten sie ihren Admiral. Er war nicht unbedingt als freundlicher Mensch bekannt, eher als harter Raubein, dessen Härte aber darauf beruhte seine Leute zu Bestleistungen zu bringen und sie damit nur Besser zu machen als sie selbst es für nötig hielten. Alle die unter ihm dienten fluchten während der Dienstzeit, danach waren sie ihm aber froh dafür, und fast alle hatten eine mehr oder minder ordentliche Karriere hinter sich oder vor sich. Da war es sogar sehr praktisch dass sehr viele seiner ehemaligen Untergebenen ihm den ein oder anderen Gefallen schuldig waren, eine Tatsache die er immer wieder mal ausspielen konnte.
Aber gerade ging es um mehr als einen Gefallen, seine Schiffe wurden angegriffen und beschädigt. Er kannte zwar die Schiffe nicht, aber das spielte ja nun keine Rolle, eine saubere Meldung war eine saubere Meldung und nicht sowas dahergestammeltes von diesem Weib.

Jetzt erst musterte er die Frau, sie war noch nicht sehr alt, hatte also entweder keinen hohen Rang oder ihn sich auf dem privaten Dienstweg erworben. Sicherlich der private Dienstweg, sonst hätte man ihr wenigstens irgendwann einmal das mit der Meldung erklärt. Sie war ja auch noch recht hübsch anzusehen, wenn man sich den restlichen Teil der weiblichen Bestazung hier ansah. Bei einigen war sich Murray nicht einmal sicher ob das Männer mit zuviel Brust und ohne Bartwuchs waren... bei anderen WAR er sich sicher dass es so war.
Er drehte sich zu einem seiner Offiziere zu. "Leutnant Gers, sie koordinieren die Reperaturen auf allen Schiffen. Ich will jede Stunde einen Statusreport haben. Wegtreten!" Sein Gemüt wurd etwas ruhiger, was man auch an seiner Stimme erkannte. Er hoffte nur dass man die Schuldigen schnell finden würde und er bei deren Exekution anwesend sein würde.
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#22
Die Situation besaß durchaus etwas für sich, ein gewisses Amüsement, dass sich Eliza Ferron nur zu gern gegönnt hätte - wäre nicht die reale Bedrohung gewesen, die sie überhaupt erst an diesen Ort geführt hatte. Es erschien dennoch vielsagend wie unangreifbar sich die Admiralität aufgrund ihres Ranges wähnte, wie sehr sie in ihrer verfälschten Arroganz glaubte, beinahe dogmatisch daran festhielt, wie unersetzlich sie doch waren. Ein fataler Irrglaube und sicherlich nicht annähernd erschütternd genug um eine geübte Sturmsoldatin wie sie aus der Fassung zu bringen - dafür hatte ihre Ausbildung gesorgt, sowohl auf Carida als auch auf unzähligen anderen Schlammlöchern, wo es schien als existierte die Umwelt eines Planeten nur deshalb, um alles umzubringen was einen Fuß auf den Planeten zu setzen drohte. Keifende Admirale hatten auf ihrer Bedrohungsskala nicht einmal einen Platz. Derlei galt es eher zu belächeln, sei es, weil sie es nicht besser wussten oder schlichtweg deshalb, weil sie ihre Position bei weitem überschätzten. Tragischerweise mochte dies auch ein Resultat der Milde sein, die der amtierende Imperator Vesperum beim Militär walten ließ. Sie und viele andere Sturmtruppen hätten es durchaus begrüßt, hätte der Imperator eine klare, neue und saubere Linie in der imperialen Flottensektion eingeführt. Oder aber er tat es noch, irgendwann, wenn er sich in seinem Thron gefestigt genug sah, gestützt von tatsächlich loyalen Soldaten, wie sie Sturmtruppen es waren, nicht von diesen kriecherischen Speichelleckern auf ihren Brücken, einzig allein davon getrieben ihren eigenen Ehrgeiz zu befrieden, statt ihre Erfüllung am einfachen Dienst für einen sicheren Staat zu suchen. Doch Eliza Ferron war keine Politikerin, hatte wenig Sinn für Intrigen am Hof des Imperators und tat sich schwer damit zu akzeptieren, dass der Imperator ein altes Übel wie den Senat erneut erlaubt hatte seine korrumpierenden Wurzeln in das Reich zu schlagen. Doch selbst ein starker Führer konnte Opfer der Umstände werden, auch er benötigte den Rückhalt, um sich selbst zu legitimieren und im Umkehrschluss bedeutete dies wohl ebenso, dass sie mit störrischen Offizieren der Sternenflotte leben musste. Es blieb der Triumph, dass ihr Hebel im Zweifel etwas länger war und stärkere Konsequenzen nach sich zog und im Gegensatz zu vielen anderen, wusste Eliza Ferron sehr genau wo ihre Kompetenz endete und wo nicht.

Sie antwortete nicht sofort, sondern ließ sich mehrere Sekunden Zeit dafür, den Raum erneut zu sondieren, nach potenziellen Bedrohungen zu durchsuchen und jeden Anwesenden für einen kurzen Augenblick kurz zu mustern. Nicht nur für ihre eigene Sicherheit, sondern im Zweifeln auch für die der anwesenden Flottenkommandeure. Professionalität besaß stets Vorrang vor dem Protokoll, eine Einschätzung, die Konteradmiral Tarrik Murray offenbar nur bedingt teilte. Seine aufgebrachte Art deutete sehr stark an, dass er die Bedrohung entweder nicht für voll nahm, oder er sich der daraus resultierenden Folgen noch nicht annähernd im Klaren war. Ein Hitzkopf mochte man meinen, jemand, der erst handelte und die Gedanken auf einen späteren Zeitpunkt verlagerte. Eine Eigenschaft, die ihren Nutzen haben konnte, etwa in taktischen Pattsituationen, von ein durch Mut hervorgerufener plötzlicher Angriff in einem Befreiungsschlag enden konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt aber, lag darin bloße Torheit und ein blindes voranpreschen mochte den Mann eher in eine sehr unangenehme Lage bringen, als dass das Gegenteil eintreten würde. Dennoch war Eliza Ferron Soldatin genug um keinen kindischen Streit über Formalitäten losbrechen zu wollen und letztendlich besaß Tarrik Murray das gute Recht sich zu erkundigen wer genau vor ihm stand. "TK-9482, Sturmtruppencaptain Eliza Ferron, Emerald Banner Command, 376. Legion, Trill-Kompanie.", antwortete sie militärisch korrekt, wenn auch unbeeindruckt und keineswegs nervös, wie man es bei der eher aggressiven Forderung vielleicht vermuten würde. "Aus Ermittlungstaktischen Gründen werden zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen weitergegeben." Schob die Soldatin auf eine weitaus frostigere Art nach und verdeutlichte, dass sie sich in ihrer Vorgehensweise weder von einem Admiral verunsichern, noch beeinflussen ließ.

Ebenso wie umgekehrt, Tarrik Murray verkannte offenbar, dass er hier nicht etwa auf der Brücke eines Sternenschiffes stand und seine Lakaien nach belieben durch die Korridore traben lassen konnte. Kaum merklich sichtbar legte sie den Finger an den Abzug des E-11, bereit Lieutenant Gers auf eine... altmodische Art zu stoppen, so dies erforderlich war. "Sie werden diesen Raum nicht verlassen, Lieutenant.", herrschte Eliza den Mann deutlich an und verlagerte den Fokus wieder auf Murray, ehe er ihr auf irgendeine Weise widersprechen konnte. "Da Sie sich der Situation offenbar nicht bewusst sind, werde ich es Ihnen erklären: vor wenigen Wochen führten Schiffe der 5. Flotte ethnische Säuberungen auf Fondor durch - aufgrund des aktuelles Vorfalls gehen wir davon aus, dass Teile einer Widerstandsbewegung überlebt und sich im schlimmsten Fall mit anderen verbündet haben um einen Vergeltungsschlag durchzuführen. Ferner erwarten wir, dass die Schiffe in DZ-52 nicht die einzigen sind, die sabotiert wurden." Eliza machte eine kurze Pause und ließ die Informationen wirken, gönnte dem Admiral einige Sekunden, um seine eigenen Schlüsse aus den Informationen zu ziehen und sich als Neuling in der 5. Flotte vielleicht an Abnormalitäten zu entsinnen, die es in anderen Flottensegmenten in denen er diente nicht gab. "Major Valka leitet die Untersuchung und wird alle Schiffe vor ihrem Auslaufen gründlich überprüfen lassen. Ferner unterliegt DZ-52 einer Abriegelung, bis der Vorfall geklärt oder der Tatort nicht mehr ermittlungsrelevant ist."
Elizas Kopf nickte kurz in Richtung des Turbolifts, ehe sie fortfuhr: "Sie können sich bei Bedarf selbst ein Bild der Lage machen. Seargent Major Briggs wird in der Zwischenzeit Ihren Stab und Admiral Cadera befragen." Ein Angebot, das weitaus weniger der Nettigkeit entsprang, als vielleicht anzunehmen war. Eliza Ferron trennte ihre Verdächtigen nur gerne voneinander und hörte sich verschiedene Geschichten, um zu sehen, wie gut sie zueinander passten. Und getrennt von seinem Hofstaat, hatte sich schon manch einer weiter geöffnet als hinter den vermeintlich schützenden Körpern der Lakaien. Eine ihrer Hände löste sich schließlich vom Gewehr und tippte gegen den Helmkommunikator, um Briggs zu signalisieren, dass er mit seinen Männern nun das... Verhör beginnen konnte. Unabhängig davon wie sehr dieser Haufen auch seine Unschuld und Loyalität zum Imperium beteuerte.
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#23
Sturmtruppencapitain der Trill-Kompanie also. Von denen hatte Tarrik bereits mehrfach gehört, sie galten nicht als zimperlich und waren, wie fast alle Sturmtruppen, blind dem Imperator ergeben, manchmal etwas dümmlich was aber auf diese Miss Ferron sicherlich weniger zutraf. Mit einer leichten Arroganz lies sie ihren Rang in den Raum klingen, was danach aber folgte klang für Tarrik Murray wie der pure Hohn. KEINE weiteren Informationen? Wer glaubte dieses Weib denn dass es da vor sich hatte, einen einfachen Captain eines Frachters? Es waren SEINE Schiffe die da betroffen waren, SEINE Männer waren unter den Toten und Verletzte... nun gut sie waren erst seit wenigen Minuten seine Männer und eine Schiffe, aber das tat ja gerade wohl nur wenig zur Sache. Nicht dass er auch nur den Namen eines Besatzungsmitglieds kannte, woher auch. Dem Tonfall der Dame zu entnehmen war aber mit ihr nicht groß was zu machen, anscheinend hatte sie hier so eine Art Befehlgewalt, und da auch der Admiral nur schweigend da stand riss sich Tarrik zusammen, biss auf seine Lippe und sagte einfach mal nichts.

Dann pfiff sie jedoch seinen Leutnant zurück, alleine das reichte schon aus ihn wieder auf 180 zu bringen. Sie war nur ein einfacher Captain, mehr nicht. Und dass diese Frau auch noch bereit dazu war ihren Blaster auf einen Leutnant der Flotte zu richten, das war nun endgültig zuviel für Tarrik. "Wer glauben Sie eigentlich wer Sie sind, CAPTAIN?" Noch während er das sagte fuhr die Dame fort, erklärte nun die Lage und auch wenn ihre Handlungen einigermaßen Sinn ergeben entschuldigte das weder ihr Auftreten noch ihre Art und Weise mit ihr höher gestellten Offizieren umzugehen. "Leutnant Gers wird sie umgehend begleiten und bei der Aufklärung mithelfen. Ich dulde in dieser Sache auch kein Widerspruch, ihre Andeutungen dass wir in den Fall verwickelt sein können können sie sich sparen CAPTAIN. Meine Offiziere und meine Wenigkeit sind eben erst hier angekommen, wir wussten nicht einmal wieso wir hergekommen sind." Unbewusst legte er die Hand einen seinen Blaster und auch seine Offiziere waren nun bereit zur Not weitere Schritte einzuleiten, sollte man ihnen weiterhin unterstellen an den Sabotageakten beteiligt gewesen zu sein. "Wenn Sie unbedingt ein paar Aussagen haben wollen, gerne, aber erst NACHDEM wir uns eine Übersicht über die Lage gemacht haben und weitere Informationen besitzen. Sicher gibt es eine Möglichkeit die Lage von einem anderen Ort aus zu überblicken. Dort können Sie mir dann direkt den für Sie zuständigen Offizier hinbringen, mit ihm werde ich alle weiteren Schritte besprechen und nur IHM gegenüber werde ich aussagen."

Tarrik wusste gerade nicht was ihn mehr auf die Palme trieb. Diese freche Sturmsoldatengöre, oder der Admiral der hier schweigen herumstand als wäre nichts passiert und es total normal für einen Admiral der Flotte sich von einem Sturmtruppencaptain herumscheuchen zu lassen. Wohl doch ein Schwächling, dieser Caldera. "Miss Ferron, wir arbeiten gerne mit den Truppen zusammen, aber hier gegenseitige Verdächtigungen in den Raum zu schieben nutzt uns allen nichts. Wenn es hier Verschwörer mit dem Republikabschaum gibt, dann sollten wir sie finden und aus ihnen alle Informationen herauspressen die wir bekommen können. Und glauben Sie mir, DABEI wäre ich liebend gerne hilfreich. Also pfeifen Sie ihren Sergeant Wauwau zurück und lassen sie uns gemeinsame Sache machen, bevor ich keine Schiffe mehr habe und auch keine Crew mehr."
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#24
Entzückend. Ein tobender Admiral, der entweder nicht akzeptieren konnte oder wollte, dass es im imperialen Militärapparate Elemente gab, die er nicht nach belieben kommandieren konnte. Tarrik Murray redete sich in Rage, eine gemeinhin eher negative Eigenschaft, die aber gleichsam interessante Eindrücke vermitteln konnte. Es mochte auf verschiedene Arten äußerst lästig sein, doch aus einem redseligen Wüterich flossen Informationen eher heraus als aus einem verschlossenen korrekten Imperialen, der das Schauspiel perfekt beherrschte. Wenngleich es die Situation nicht entspannte, so vereinfachte sie es immerhin. Eliza Ferron schluckte seine Worte unbeeindruckt herunter, er war gewiss nicht der Erste Flottenoffizier, der sie anbrüllte und ihrer Einschätzung nach, würde er auch nicht der Letzte sein - derlei war im Imperium weit verbreitet, wenn aufgebrachte Individuen sich in ihrer Kompetenz bedrängt fühlten oder sich externe Individuen einmischten. Das wohlbekannte Misstrauen zwischen Flotte und Sturmtruppen trug seinen übrigen Teil dazu bei, dass derlei geartete Konflikte schnell einen hitzigen Höhepunkt erreichen konnten. Vor allen Dingen aber zeigte es auch, dass Tarrik Murray in seiner Vergangenheit bisher selten oder nie Zeuge wurde, wie genau Sturmtruppen in Sondersituationen arbeiteten und vorgingen. Zweifelsohne ein Missstand, der in Kürze behoben wäre und der dem Admiral zeigte, dass ein kooperativeres Verhalten eine unangenehme Situation sehr viel schneller auflösen konnte, statt des blinden Durchsetzens der eigenen Autorität. Gründe dafür waren wohl vor allem ungebrochener Stolz und zum anderen eine stark überhöhte Meinung der eigenen Person - eine gefährliche Mischung, die sich aber nur zu oft in den oberen Offiziersrängen fand.

Eliza nahm die Wutrede ohne merkliche Regung zur Kenntnis und filterte sie nach nützlichen Informationen. Murray und sein Stab waren erst vor kurzem hier eingetroffen - etwas, dass sie verifizieren konnte und das zeigte, dass der Admiral nicht so dumm war sie direkt anzulügen. Stutzen lies sie allerdings, dass der Mann offenbar keinen blassen Schimmer hatte aus welchen Gründen er sich hier befand. Die Soldatin behielt den Gedanken im Hinterkopf, sollte er zu einem späteren Zeitpunkt eine Rolle spielen, könnte die benötigte Information jederzeit vom Oberkommando verlangt werden. Mit anderen Worten betrachtete sie es eher so, als das Murray die Information bewusst zurückhielt - ob aufgrund seiner Befehle oder persönlicher Abneigung war derzeit irrelevant. "Interessante Aussage.", bemerkte sie ruhig, zeigte aber wenig Interesse daran, sich in ein direktes Streitgespräch verwickeln zu lassen.
Während die weiße Fassade des Helmes weiterhin geradeaus blickte, begannen ihre Augen die Situation erneut nach Unregelmäßigkeiten abzusuchen, wie beispielsweise Admiral Murray Handbewegung zu seinem Blasterholster. Ein kurzes Kopfnicken in Richtung des Turbolifts, deutete der anderen Sturmtruppe ebenfalls wachsam zu bleiben. Ein interessanter Schachzug seitens des Offiziers, wenn auch ein unglaublich törichter und zweifelsohne auch einer, der nicht zwingend zu seiner Entlastung beitrug, sondern eher ungewünschte Aufmerksamkeit einbrachte. Aber Murray musste wissen, dass, selbst wenn es ihm gelingen sollte einen Schuss abzugeben, er niemals lebend diesen Raum verlassen würde - erst recht nicht als unbescholtener imperialer Vorzeigebürger, als der er sich zu präsentieren versuchte.
"Sie werden sich den Befehlen von Major Valka unterordnen.", stellte die Sturmsoldatin unmissverständlich klar und machte deutlich, dass sie ihren Vorgesetzten nicht um eine erneute Erlaubnis ersuchen musste.

Seine erneute Kehrtwende lies sie erneut stutzen - vom zeternden Admiral zum kooperationsbereiten Helfer? Tarrik Murray hatte definitiv ein Problem - vorrangig mit sich selbst und einem offenbar labilen Geisteszustand, aber keines bei dem sie ihn helfen konnte, oder das sein Verhalten entschuldigen würde. "Ihre Kooperationsbereitschaft wurde vermerkt.", stellte Eliza stoisch fest, deutete aber an, dass dies noch nicht alles war. "Ebenso Ihr versuchter Widerstand gegen Truppen des imperialen Sturmtruppenkorps. Das Flottenkommando wird einen Bericht darüber erhalten und die für Sie angemessenen disziplinarischen Maßnahmen ergreifen." Eliza streckte eine Hand nach vorn und deutete auf Caderas Sicherheitspersonal. "Sie werden alle anwesenden Personen entwaffnen, TK-553 wird Sie dabei unterstützen. Anschließend sorgen Sie für die körperliche Unversehrtheit der Anwesenden, bis Seargent Major Briggs mit seinem Trupp eintrifft." - "Jawohl Ma'am." Ihr Blick glitt weiter durch den Raum, bis er sich erneut auf Lieutenant Gers legte. "Lieutenant Gers, Sie werden stellvertretend für Konteradmiral Murray an den Ermittlungen teilnehmen. Allen übrigen Personen ist das Verlassen der Offiziersmesse untersagt. Jegliche Zuwiderhandlung gilt als Verstoß gegen die imperiale Ordnung."
Eliza Ferron wandte sich zackig ab und schritt auf den Turbolift zu, während sie mit einer winkenden Handbewegung Gers deutete, ihr zu folgen. "Kommen Sie mit."
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#25
Innerlich war Tarrik Murray gerade ein Vulkan, äußerlich aber versuchte er mild und ruhig zu wirken. Offensichtlich hatte er hier keine Chance, die Sturmtruppen waren eh in der Überzahl in jeglicher weiterer "Widerstand", in seinem Sinne eher Durchsetzen seiner Stellung, hätte nur zu noch mehr Problemen geführt. Und ein negativer Bericht an das Flottenkommando reichte eigentlich ja auch schon aus, die hatten ihn so oder so sicher schon auf der Abschussliste, noch mehr Futter wollte er diesem Bürokratenpack eh nicht liefern. Die Vorstellung aber nun mit dem stummen Admiral und einigen seiner Offizieren, vom Rest der Besucher hier abgesehen, im Casino eingesperrt zu sein hob nun weniger seine Laune. "Nun gut, Gers gehen sie mit. Ich hoffe hier gibt es wenigstens etwas zum Trinken dass sich der Aufenthalt hier lohnt." Er schaute hinüber zu dem Mann der Major Valka zu sein schien. "Da sie ja nun hier unser Aufpasser sind, wenn sie Fragen haben dann nur zu. Anscheinend habe ich nun eine Menge Zeit hier um ihnen meine ganze Lebensgeschichte zu erzählen." Er lies sich damit mit einem düsteren Blick in einen Sessel fallen und nahm eine sehr majestätische Haltung an. Vielleicht hatte diese Sturmtruppenmissy diese Runde gewonnen, aber eine Schlacht entschied selten einen Krieg.


Leutnant Vers hingegen war die ganze Sache mehr als peinlich, immerhin kannte er das Potential der Sturmtruppen und auch deren Befugnis. Er hatte bereits einem höheren Tier beigewohnt dass sich einen Captain der Sturmtruppen mit einem ähnlichen Verhalten zum Feind machte, und er erinnerte sich nur ungern an die Sauerei die dadurch entstanden war. Trotz allem war er sehr zufrieden mit dem Verhalten seines Admirals, der seine Leute verteidigte und keinen schritt breit gab solange er noch Platz hatte. Am Ende hatte Murray aber doch die Vernunft eingeholt und so konnte wenigstens Gers etwas dazu beitragen den Sabotageakt aufzuklären.
"Welche Fakten haben wir denn? Und wie lange ist es her dass unsere Flotte 'angegriffen' wurde Ma'm?" Während sie durch die Gänge gingen bemerkte wie gut die Sturmtruppen ihre Arbeit gemacht hatten. Keine Seele war unterwegs anzutreffen, außer sie trug die charakteristische weiße Rüstung samt Helm und Blaster.
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#26
Jack Cadera bemerkte sofort, dass Murray sich sehr für seine Einheit interessierte worauf er begann die beiden Fragen seines neuen Stellvertreters zu beantworten. "Die Imperial Shadow ist einer von zwei verbesserten Prototypen der Imperial-II Sternenzerstörer. Der zweite Prototyp ist mein Flaggschiff, die Defensor. Ihre Einheit besteht zusätzlich zu Ihrem Flaggschiff aus sechs Sternenzerstörern , acht Victory-Zerstörern sowie fünf Partroullienkreuzern. Jedoch steht Ihnen als Stellvertreter, die restliche fünfte Flotte ebenfalls als Verstärkung bereit.", begann Cadera seine Ausführung als der Werfthauptalarm losheulte.
Verdutzt blickte Cadera seinen Sicherheitschef an, welcher ohne Umschweif seinen Comlink zückte um Informationen zu erhalten.
Admirals, die Comkanäle sind gestört. Wir kommen nicht zur Administration durch. Dem Alarm zufolge dürfte es sich aber um eine Explosion in einer der Werften handeln.", erwiederte dieser schnell ehe er die Sicherheitsbestimmungen erhöhte.

Während die Sicherheitsleute begannen das Protokoll in so einer Situation auszuführen, wurde Admiral Jack Cadera sehr ruhig. Er ahnte schlimmes, denn schonmal hatte er sich in so einer Situation befunden und war nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Als sich dann auch noch die Tür zur Offiziersmesse öffnete und eine Einheit von Sturmtrupplern erschien, wurden die Sorgen Cadera's purer Ernst. Trotz das der Captain der Einheit eine Frau war, erwiederte Jack den Salut und erkundigte sich nach der Lage, was jedoch im Wutausbruch seines Stellvertreters unterging. Murray ging hoch wie eine Bombe. So wie Cadera es vor wenigen Jahr nach der Schlacht von Hoth ergangen war. Äußerlich ungewöhnlich ruhig nahm Cadera die Informationen zur Kenntnis, dass die Shadows durch einen Anschlag beschädigt wurden und der Ausnahmezustand auf der Werft ausgerufen wurde. Ganz wie zuvor, begannen die Sturmtruppen sowohl die beiden Admirale als auch das Sicherheitspersonal zu entwaffnen, ehe Cadera sich direkt an Captain Ferron wandte. "Ich hoffe Sie bekommen die Lage unter Kontrolle. Dieser Angriff passt gezielt mit dem geplanten Besuch von Admiral Murray und mir zusammen. Weil wir jedoch mehr zu besprechen hatten als vorgesehen, wurde unsere Ankunft verzögert. Nur die höchsten Kreise der Werftverwaltung und der Captain der Imperial Shadow wussten von unserer geplannten Ankunft. Wahrscheinlich haben es die Terroristen auf mich persönlich abgesehen, da ich die Aktion der fünften Flotte auf Fondor sowohl befohlen als auch durchgeführt habe. Wenn Sie weitere Informationen brauchen, wenden Sie sich bitte an mich."
Ferron und der Großteil der Sturmtruppen gingen wieder Ihren Ermittlungen nach, während die Admirals und das Sicherheitspersonal unter Beobachtung in der Offiziersmesse blieben. Bevor Jack Cadera, seinem Stellvertreter jedoch seine Reaktion erklärte, bestellte sich der Admiral erstmal ein corellianisches Ale von dem er erstmal etwas trank.
" Ich bin Ihnen wohl eine Erklärung schuldig, Tarrik. Drei Wochen nach der Schlacht um Hoth befand ich mich auf Landurlaub auf Fondor, als eine Gruppe von Rebellen, mein Schiff die "Breath of Darkness" mitsamt der beinahe kompletten Crew zu sprengen. Ich war mit einigen meiner Offiziere auf dem Rückweg, als der Alarm losging und der Werftarm evakuiert wurde, da die Explosion diesen Werftarm zerrissen hatte. Wir kamen gerade so noch mit dem Leben davon. Damals habe ich genauso wie Sie eben reagiert. Es stellte sich heraus, dass die Rebellen mit einer Piratengruppe von Fondor aus aggierten, was ein Jahr später herraus kam. Zusammen mit der Einheit der fünften Flotte unter meinem Kommando, nahm ich mich persönlich der Zerstörung der Basis an und ließ die Gefangenen öffendlich hinrichten. Laut dem Geheimdienst war seit dem keine Aktivität mehr vorhanden. Bis heute. Da wir jedoch die höchte Prioritätsstufe in der Werft erhalten haben, werden wir mit höchster Wahrscheinlichkeit spätestens gegen Ende der Woche in unser Einsatzgebiet aufbrechen können. Die Schiffe der Shadows, die auf Grund des Vorfalls ausfallen werden in der Zwischenzeit gegen andere Schiffe ersetzt und Ihrem Kommando untergeordnet. Und über den kleinen Verstoß von eben brauchen Sie sich keine Sorgen machen."
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#27
Tarrik Murray schien es schlussendlich doch noch verstanden zu haben, was es hieß, sich unterzuordnen und dem Imperium zu dienen, nicht etwa der eigenen Person, die nur der Prestige hinterherhechelte.Die persönliche Befindlichkeit hatte im Imperium so wenig platz, wie das individuelle Selbstgefühl - es gab nicht die Besonderheit in diesem Staat, sondern vielmehr eine Summe vieler Teile, von denen alle bei Bedarf ausgetauscht werden konnten und wie es schien konnte nicht einmal der Tod eines Imperators das Reich lange erschüttern. Vesperum war es schnell gelungen das kollabierende System wieder in den eisernen Griff zu zwängen und es funktionstüchtig zu erhalten. Ein Kunststück zweifelsohne, dass nicht allzu vielen gelungen wäre - erst recht nicht unter der viel zu langsam agierenden Fuchtel Großwesirs Pestage.
Die Turbolifttür öffnete sich und Eliza Ferron trat gewohnt eiligen Schrittes heraus, dicht gefolgt von Lieutenant Gers. Welche Sorgen auch immer Cadera plagen mochten, im Angesicht der leergefegten Korridore erschienen sie abwegig bis unbegründet. "Wenige, Lieutenant.", begann sie seine Frage zu beantworten, ohne dabei ihr Tempo zu verlangsamen. Ihre Augen blitzten herüber zum Helmchrono, dass sich auf dem HUD befand, um ihren Bericht erneut zu wiederholen - so ihn Gers beim ersten Mal offensichtlich nicht mitbekommen hatte oder aber nun auf ein wenig mehr Informationsfülle hoffte. "Tatsächlich kommt die 5. Flotte gerade erst aus einem Gefecht über dem Planeten Hilo. Fondor sollte nur ein kurzer Stopp werden, um Vorräte und Munition aufzustocken.", begann Eliza ihre Erläuterung, innerlich amüsiert darüber, dass der Lieutenant den Vorfall als "Angriff" betitelt hatte, gemessen daran, dass das letzte wirkliche Feuergefecht der Schiffe noch nicht weit in der Vergangenheit lag."Vor nunmehr 35 Standardminuten detonierten an Bord dieser Schiffe mehrere Ionenpulsladungen, die die Elektronik der Schiffe empfindlich beschädigten - jemand wollte die Schiffe nicht zerstören, er wollte sie lediglich lahmlegen."
Eliza verzichtete darauf hinzuweisen, dass derjenige wohl oder übel versuchte an imperiales Militäreigentum heranzukommen. Nicht zwingend die Schiffe selbst, an einem Ort wie Fondor würde kein Schiff unbemerkt entkommen können, erst recht würde es niemanden gelingen eine entsprechend große Crew ungesehen an Bord eines Großkampfschiffes zu schmuggeln - nicht ungesehen. Aber die Computersysteme bargen weitaus interessantere Dinge als bloße Feuerkraft, Dinge, die in den richtigen Händen viel Geld wert waren und die unter Umständen weitaus größeren Schaden anrichten konnten, als die Hauptbatterien eines Sternenzerstörers.
"Die Crew befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr an Bord. Die Zivilverluste sind annehmbar. Nach dem Vorfall haben wir augenblicklich mit der Abriegelung begonnen - wurde der Zünder manuell ausgelöst, befindet sich der unmittelbare Täter noch immer dort." Eliza betonte das Wort "unmittelbar" ein wenig, so, dass Gers verstand was sie meinte. Sie glaubte nicht daran, dass hinter der Aktion lediglich ein einzelner Kopf steckte, zumindest passte es nicht in ihre Theorie und wer immer im Hintergrund die Fäden zog, besaß ein außerordentliches Talent für das richtige Timing und war außerordenlich gut informiert, was den imperialen Frachtverkehr betraf. Verdächtige Mittelsmänner gab es indes genug, doch zuerst hieß es etwas zu finden, dass ihre Überlegungen entweder bestätigte oder entkräftete. Eliza Hand hob sich und aktivierte den Helmkommunikator. "Trupps Dewback und Vornskr haben sich bei DZ-52 vor Eingang E einzufinden." Die Sturmsoldatin bog um eine weitere Korridorecke und schritt durch einen weiteren langen Gang, an dessen Ende sich einer der riesigen Panzerschotten befand. "Ich brauche Sie für die Schiffskonsolen, Lieutenant Gers. Ich bin gespannt darauf, was uns Frachtverzeichnis und Logbücher verraten werden." Einige Meter vor dem schweren Schott stoppte sie abrupt und drehte das weiße Helmgesicht noch einmal in Richtung des Flottenoffiziers. "Der Bereich vor uns wurde noch nicht gesichert. Die Bedrohung beläuft sich maximal auf aufgebrachtes Zivilpersonal, dennoch sollten Sie sich an Sturmtruppen in ihrer Nähe halten."[
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#28
Etwas überrascht schaute Murray zu Caldera hinüber, plötzlich ergriff der Admiral doch das Wort und viele Dinge ergaben einen Sinn. Anscheinend war die 5. Flotte bereits seit längerem Ziel von Sabotageakten und auch Caldera selbst war nicht sicher, eventuell sogar das Hauptziel der Anschläge. Auch schafft er es die angespannte Situation wieder etwas einfacher zu machen und als es sich wieder legte erwartete Tarrik eigentlich dass er einen deftigen Anschiss kassieren würde... und nichts geschah. Im Gegenteil, der Admiral wirkte noch entschuldigend, nahm sich locker einen Drink und auch Murrays Anfall wurde unter den Tisch gekehrt.

OK, das hätte ich nicht erwartet. Dieser Mann steckt voller Überraschungen wie es mir scheint. Vielleicht doch nicht der schlechteste Admiral, aber das wird sich erst in der Schlacht zeigen. Murray nahm neben dem Admiral platzt und genehmigte sich ebenfalls ein Ale. "Danke Sir. Ich hätte nicht so reagieren dürfen, aber ich lasse mich von weib... von Sturmtruppen eben nicht gerne so herablassend behandeln, erst Recht nicht wenn sie im Rang dermaßen weit unter mir stehen. Ich weiß dass sich alle von denen nur was auf ihr Training einbilden, aber Respekt ist nichts dass man sich antrainieren, sondern erarbeiten muss." Er nahm einen Schluck, besser als erwartet, und lehnte sich zurück. Er war nun deutlich entspannter als noch vor wenigen Minuten und auch seine innere Unruhe war wie verflogen. "Was denken Sie, wieviele Männer haben wir verloren? Immerhin müssen wir ja nicht nur die Schiffe ersetzen, was ich momentan als einfacher einstufe als an gutes Personal zu bekommen dass den Umständen auch gewachsen ist."


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Vers lief hinter der Sturmtrupplerin her, sie verschwendete nicht viel Zeit, lieferte aber endlich ein paar Antworten auf die offenen Fragen. Lahmlegen... seltsam..."Ma'm wenn sie die Schiffe nicht zerstören wollten, dann müssen wir doch davon ausgehen dass sie noch etwas vorhaben damit. Niemand startet eine Sabotageaktion und lässt dann die Schiffe angeschlagen, aber nicht zerstört, zurück." Was sich mit dem deckte was Ferron sicher auch dachte und danach sagte. "Sicherlich wird es sich um eine Gruppe handeln, ein einzelner ist dazu niemals fähig. Ich glaube aber kaum dass die Zivilisten reden werden, außer wir helfen etwas nach. Luftschleusen und wenig Atemluft wirken manchmal einfach Wunder." Eine Art des Verhörs die Murray nur gerne verwendete, und dabei war es noch eine der humaneren Methoden die der Admiral im Repertoire hatte. Aber auf die meisten hatte bereits die Androhung der Schleuse genug Einfluss um ihre Zunge zum Reden zu bringen... es gab sicherlich auch viele die wirklich nichts wussten, aber man musste eben mit solchen kleineren Schäden rechnen.
"Ich werde tun was ich kann um beizutragen die Schuldigen zu finden.Ich hoffe nur dass die Schäden nicht so groß sind dass wir an die Daten nicht mehr heran kommen. Mit Ionenpulsladungen ist nicht zu spaßen, oft werden dabei Daten gelöscht oder unlesbar gemacht." Irgendwo hatte er dafür Spezialisten, aber er konnte nun gerade nicht davon ausgehen dass er auf diese Truppe Zugriff haben würde, er wusste eh nicht wo sich das Team herumtrieb.
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#29
Ein interessanter Gedanke, den Gers ansprach, wenn auch keiner, der einer kritischen Überprüfung allzu lange standhalten würde - aber darauf schien der unbekannte Verräter auch nicht zu setzen. Es ging vielmehr um Desinformation und Verwirrung, eben der Verschleierung der tatsächlichen Absichten, die in diesem Dickicht unsichtbar und - zumindest noch - ungreifbar waren. Aber Eliza Ferron dachte nicht daran, aufzugeben, derlei kam nicht in Frage, allein ihre Ausbildung wusste solche Gedanken und Ausführungen zu vermeiden. Zweifellos mochten einfachere Armeesoldaten im Angesicht einer schwierigen Aufgabe eher dazu neigen, sich in ihrer Unwissenheit zu suhlen und es den Feinden des Imperiums damit gestatten, noch viel mehr Schaden anzurichten, doch sie und ihre Kameraden, jede Sturmtruppe war darauf trainiert diesem Reich bestmöglich zu dienen und vor Schaden zu bewahren oder aber, wenn der Schaden durch Versagen anderer Organe bereits aufgetreten ist, Folgeerscheinungen zu unterdrücken und den Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
"Kein abwegiger Gedanke, nicht wahr?", begann Ferron etwas ironisch und zeigte damit wohl zum ersten Mal so etwas, wie eine tatsächliche Gefühlsregung. "Wenn Sie ihn jedoch genau hinterfragen, werden Sie feststellen, dass der Verräter nur eines will: nämlich Sie genau das glauben zu lassen." Sie senkte ihr E-11 Blastergewehr herab und begann damit den manuellen Überbrückungscode in die Türkonsole des Panzerschotts einzugeben, während aus den Korridoren hinter ihnen der gleichmäßige Marsch ertönte, den Sturmtruppensteifel auf dem Durastahlboden hervorriefen. Die Soldaten waren pünktlich - gut für sie. Aber etwas anderes hätte sie auch nicht erwartet. "Sie möchten vielleicht glauben, dass die Schiffe zu einem späteren Zeitpunkt gestohlen werden sollen - angesichts der Tatsache, dass die Rebellenallianz bei derartigen Aktionen in der Vergangenheit ein glückliches Händchen bewies, erscheint es auf den ersten Blick nicht abwegig. Aber vergessen Sie nicht, wo Sie sich gerade befinden. Fondor ist einer der wichtigsten Sammelpunkte für imperiale Flotten um die Südflanke und den Kern zu sichern - beim derzeitigen Militäraufgebot ist so etwas gar nicht möglich - allein der Gedanke an ein solches Vorhaben wäre ausgesprochen töricht." Ein Klacken verriet, dass sich die Magnetschlösser langsam zu lösen begannen und den Panzerschott freigaben, der sie in den Wartungsbereich der Schiffe führen würde - und sobald sie darin angekommen waren, würde sie ebenjenen Schott auf die gleiche Art und Weise wieder schließen. Vielleicht gab es eine Arbeiterverschöwrung - vielleicht auch nicht. Es spielte eigentlich auch gar keine Rolle. Wer den Verrat tolerierte, war der Verräter. "Und vergessen Sie nicht, dass Sie für fortschrittliches Militärgerät eine entsprechende Crew brauchen. Wir reden nicht von Ein-Mann-Jägern."

Tatsächlich vermutete Eliza dahinter eine eher innere politisch motivierte Tat, jemand, der nicht zwingend ein Problem mit dem Imperium hatte, sondern vielmehr mit der politischen Führungsspitze. Die Rebellion als direkte Saboteure konnte sie daher ausschließen, obgleich derlei Widerstandsbewegungen als Mittel zum Zweck sicherlich eingesetzt wurden. Es war einfach ein cleveres Vorgehen jenen Abschaum, den man ohnehin brennen sehen wollte, für solche Unternehmungen einzusetzen. Wenn diese als Werkzeuge fungierenden Narren dann dabei versagten oder im Nachhinein aufflogen, hatte man keine eigenen Verluste erlitten und es entstand kein Nachteil. Eine nützliche und ressourcenschonende Strategie, erst Recht, wenn das eigene Militäraufgebot überschaubar war und Verluste sich nicht so leicht ersetzen ließen. Diese Angelegenheit versprühte ihren gänzlich eigenen Reiz - anspruchsvolle Aufgaben und gefährliche Feinde waren ein Anziehungspunkt für sie - nicht zwingend wegen irgendwelcher Auszeichnungen und Medaillen, die so etwas mit sich bringen konnten, sondern schlichtweg aus dem Grund, weil es sie zu Bestleistungen antrieb. Der Todesstern war ein mahnendes Beispiel dafür, was geschehen konnte, wenn bei Soldaten das Gefühl der Routine und Sicherheit die Überhand gewann. Sie wurden faul, nachlässig und riskierten damit imperiale Operationen oder Projekte. In ihren Augen war ein bequemer Soldat etwas sehr unbrauchbares, dass schnellstmöglich ausgetauscht gehörte.

Die Panzertüren glitten auf und die Sturmtruppen nahmen eine breitgefächerte Formation ein. Die etwa 40-Mann starke Truppe hob ihre Blastergewehre bedrohlich, bereit alles niederzumähen, was sich aus der Tür herauswagte. "Sämtliches Zivilpersonal bleibt zurück!", sprach Eliza deutlich und hob ihr eigenes Gewehr ebenfalls. "Zuwiderhandlungen werden mit tödlicher Gewalt geahndet." Ein Murren ging durch die Reihen der einfachen Leute, die sich noch immer dicht hinter die Türe gedrängt hatten, während die Vorderen sichtbar nervös in die Blastermündungen der Sturmtruppen schauten. Ein Kopfnicken seitens Elizas deutete ihren Soldaten den Bereich zu betreten. Im Gleichschritt marschierte die weiß gepanzerte Elite des Imperiums in den als DZ-52 ausgewiesen Bereich und begann damit die Horde Zivilisten grob auseinander zu treiben, ehe sich Eliza wieder an Gers wandte. "Todesangst führt oft zu Schuldeingeständnissen.,, schien sie Gers Aussage erst zu bekräftigen "aber vergessen Sie dabei nicht, dass diese unter Panik ausgesagt wurden und Personen neigen dazu jede erdenkliche Schuld auf sich zu nehmen nur um dem Tod zu entrinnen." Zweifellos die Handschrift des eher grobschlächtigen Murrays, die sich in Gers Vorschlag wiederfand und wie so oft im Imperium fand sich auch hier der richtige Gedanke, gepaart mit dem falschen Ansatz.
Eliza wandte sich ab und betrat den Bereich ebenfalls, wartete auf den Lieutenant und begann dann damit die Schotten wieder zu versiegeln, ehe sie stoisch dem Weg folgte, der sie zu den lädierten Schiffen führen sollte. "Davon ab, ist Großadmiral Ishin- Il-Raz daran gelegen Dissidenten lebendig gefangen zu nehmen. Offenbar ist er der Meinung, dass die Truppe allgemein etwas... Motivation benötigt." Ihr Kopf drehte sich dabei zu Gers herüber, als wolle sie ebenfalls deutlich machen, dass sich, aufgrund der jüngst katastrophalen Kriegsentwicklung die Sternenflotte offenbar nicht genug Mühe gab oder deren Kommandos von inkompetentem Personal, ob Admiräle oder einfache Bordschützen, durchzogen waren. "Ihre Kooperationsbereitschaft wurde ebenfalls vermerkt, Lieutenant.", bemerkte Eliza abschließend. Sicherlich hatte er recht - die meisten Konsolen würden unbrauchbar sein. Ionenangriffe konnten aus sensibler Raumschiffselektronik binnen Sekunden einen Haufen Schrott machen. Aber Schiffe waren immer noch Schiffe und somit Terrain des Flottenpersonals. Sie war nicht so arrogant zu glauben alles besser zu können oder zu stolz um mit Leuten, deren diese Umgebung weitaus vertrauter war, zusammenzuarbeiten. Selbst wenn die Bordcomputer nichts interessantes ausspucken konnten, gab es vielleicht Dinge die sie übersah und die jemanden wie Gers auffallen konnten.
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#30
"Sie haben menschlich reagiert, Tarrik. Sie müssen nur aufpassen, dass Sie sich davon zu ungünstigeren Zeitpunkten überwältigen lassen. Während meiner Laufbahn habe ich einige gute Offiziere verloren, die diese angedeuteten Situationen nicht gemeistert haben und schnell von der Bildfläche verschwanden. Übergelaufen zu den Rebellen oder wegen Antiimperialer Denkweisen hingerichtet. Ich lege Ihnen das ans Herz, weil Sie mir vom Eindruck wie ein Offizier mit einer großen Karriere vor sich, sind. Setzten Sie wegen dieser Patzer nicht unnötig Ihr Leben aufs Spiel. Dazu haben wir in den Schlachten noch mehr als genug Möglichkeiten.", antwortet Cadera auf Tarriks Ausführung. Sicherlich ist die Befehlskette vorgegeben, aber es gab immer Ausnahmen. Diese war eine gewesen.
Jack erhob sich aus dem Sessel und schritt zum Panoramafenster der Offiziersmesse. Schiffe kamen von Fondor und landeten dort. In einer Werft, die man am Rande des Fensters erkennen konnte, erblickte Cadera die Defensor. Sein Flaggschiff und seine Heimat.
"Machen Sie sich keine Sorgen um die Crew. Wenn man davon absieht, wie entspannt die Situation mit Captain Ferron war, handelt es sich wahrscheinlich um einen Sabotageakt der kleineren Sorte. Entweder gab es nur Verletzte oder Verluste unter dem Wartungspersonal. Der Großteil der Crews sind auf Landurlaub oder in den anderen Offiziersmessen und Kasernen unterwegs. ", entgegnete der Admiral sichtlich gelassen und trank sein Ale weiter. Da Jack es jedoch hasste nichts tun zu können, wandte er sich seinem Sicherheitschef zu, doch dieser hatte weiterhin keine Comlinkverbindung aus der Messe hinaus.
" Da wir ja nun die Zeit haben, Tarrik. Was halten Sie von der aktuellen Situation bei der Festungswelt Druckenwell?"
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